EBM 230 V Lüfter regeln / drosseln

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier einen recht leistungsstarken 230V Lüfter von Papst/EBM.
    technische Daten



    Dieser Lüfter fördert ca. 1000 m³/h bei einer Lautstärke von ca. 65db und einer Stromaufnahme von 0,3~0,35 A (64-80 Watt)
    Er ist im Keller zum entlüften eingebaut (Altbau) und soll gelegentlich die Luft tauschen, damit es nicht zu feucht wird.
    Es darf etwas weniger und leiser sein. Der Lüftungsschlitz auf der anderen Hausseite ist scheinbar für diese Leistung etwas zu klein und so zieht der Lüfter auch die Luft durch jeden erdenklichen Schlitz der zum Wohnbereich des Hauses führt.
    Aufgefallen ist es mir, nachdem es im Keller nach dem leckeren Hühnchen gerochen hat, das ich mir kurz zuvor oben in der Küche zubereitet habe. :cursing: .


    Nun ist meine Frage, wie man diesen am einfachsten und am besten regeln kann.
    Manche gehen her und bauen sich einen 'Licht'dimmer ein der für induktive Lasten ausgelegt ist. Allerdings soll der Lüfter dann scheinbar schwer zu brummen anfangen.
    Welche Möglichkeiten gibt es die sich nicht negativ auf die Lebenszeit des Lüfters auswirken und bezahlbar sind. Am besten dabei sogar noch einfach umzusetzen?


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

  • Ist ein Kondensatormotor, auf keinen Fall Phasenanschnittdimmer verwenden, das geht nur bei Universalmotoren!


    In dem Fall hier reicht einfach Spannungsabsenkung, z.B. durch Spartrafo. Auch ein kleiner Trafo, dessen 24...48V Sekundärwicklung gegenphasig in Reihe zur Netzspannung gelegt wird, geht (die Primärwicklung des Trafos liegt dabei direkt am Netz). Der Trafo muss nicht die volle Leistung für den Motor aufbringen, sondern nur soviel dass die Sekundärwicklung nicht überlastet ist.


    Zuletzt sollte Spannungsabsenkung mit einem kapazitven Blindwiderstand in Reihe funktionieren, also Motorkondensator (ausreichend Spannungsfest!) in Reihe zum Lüfter.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Gerade in der warmen Jahreszeit würde ich es tunlichst vermeiden Luft in den Keller zu pumpen, da wird es nämlich erst recht feucht. Soetwas sollte man nur tun wenn der Taupunkt der zugeführten Luft niedriger ist als der der Luft im Keller.
    Zur technischen Lösung hat ja tckao ja alles geschrieben.

  • Die Fa. Maico oder Helios bieten Regler für Ventilatormotoren verschiedenster Leistungsstufen an. Unter anderem auch für Kondensatormotoren. Einfach mal auf die entsprechende Homepage schauen.


    Gruß


    Strommeister

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Uhrmacher
    Nochmal etwas genauer zum Thema Keller, Feuchte und Luft (wir sind ja in der Rubrik "Alles andere" :) ).
    Es ist ein älteres Gebäude, dessen Keller nicht durch Folien etc. vom Erdreich getrennt ist. Wenn es also stark regnet, kann es auch mal vorkommen, dass der ein oder andere feuchte Fleck auf dem Boden zu sehen ist.
    Da die Luft mehr oder weniger im Keller "steht" möchte ich diese in Bewegung bringen, damit er "relativ" trocken bleibt und um in erster Linie Schimmel etc. vorzubeugen.
    Dazu hatte ich besagten Lüfter testweise im Einsatz. Per Zeitschaltuhr für ca. 1 Stunde Nachts eingeschaltet und Hygrometer am nächsten Morgen beobachtet.
    Am nächsten Morgen lag die relative Luftfeuchtigkeit <70%. Sonst liegt sie (im Sommer) bei >80% bei Temperaturen von 15-18 °C
    Nur ist der Lüfter so stark, dass er mir nicht nur Luft aus den Lüftungschlitzen im Keller zieht, sondern auch aus der Wohnung oberhalb. Deswegen die Frage nach der Drosselung.


    So wie ich es gelesen habe, je kälter die Luft, desto weniger Feuchtigkeit kann sie beinhalten.
    Bei den wärmeren Jahreszeiten, sollte man dies idealerweise immer nur Nachts machen.
    Eine Passage hatte ich noch gelesen:
    Grundsätzlich immer nur dann lüften, wenn die Außenluft kälter ist als die aktuelle im Keller. Kann man sich danach richten, ohne daraus eine große Wissenschaft zu machen?


    Habt ihr Erfahrungen in solchen Dingen machen können?

  • @skater
    Gut, Du bist auf dem richtigen Weg. Genauer wird es wenn Du den Taupunkt der Luft bestimmst. Dazu gibt es Kurven mit Temperatur, Feuchte und Taupunkt, an denen man den Taupunkt ablesen kann in dem die Werte für Temperatur und relative Luftfeuchte eingetragen werden. Dazu benötigt man dann aber im Raum und draußen jeweils eine Feuchtemessgerät mit Temperaturanzeige. Sinnvoll ist das Lüften dann nur wenn der Taupunkt der zugeführten Luft nicht höher liegt als der der Luft im Keller. (der Taupunkt ist die Temperatur bei der aus Luft Nebel wird, also so viel Feuchte enthalten ist, dass es nass wird) Genau da liegt dann oft das Problem von Schimmel an den Wänden deren Temperatur unter der Raumtemperatur liegt (Außenwände im Winter oder Kellerwände im Erdreich). Die Luftfeuchte kann an der kalten Wand nicht mehr in Luftform erhlaten bleiben und kondensiert an der Wand --> Wand dauerd naß--> Schimmel.

  • @ Uhrmacher
    Ok...Stichwort Taupunkt. Vielen Dank für die Erklärung.
    Ich besitze ein Hausautomationssystem. Ein Innenfühler mit Thermometer und Hygrometer ist vorhanden und wird im Keller verbaut werden.
    Eine kompatible Wetterstation für Außen kommt noch bei der nächsten finanziellen Gelegenheit :-) ...diese liefert anschließend die Vergleichswerte.
    Die Zentrale vergleicht anschließend die Werte anhand eines programmierten Logigatters und entsprechend dem Ergebnis wird der Lüfter geschaltet oder nicht.


    @ Rafiki
    An Luftentfeuchter habe ich als erstes gedacht.
    Wie StefanK schon sagt, ist mir eine Leistungsaufnahme von ca. 600-1000 Watt allerdings zuviel :(
    Anschaffungskosten liegen bei mindestens 150 €.
    Momentan drückt der Ventilator die Luft nach Außen. Evtl wäre es doch sinnvoller den Ventilator die Luft IN den Raum drücken zu lassen. -> Was meint ihr?
    Da eine Hausautomation mit Aktoren und Sensoren (bis auf Außensensor) schon vorhanden ist, mach ich's damit :)


    Ich werde mich nun genauer mit dem Taupunkt und der Drosselung des Kondensatormotors befassen.
    Und hoffe, dass es dann später ein Wartungsfreies autonomes System wird.

  • Zitat

    ... mir eine Leistungsaufnahme von ca. 600-1000 Watt allerdings zuviel ....


    Abgesehen davon, dass das schon äußerst leistungsfähige Geräte sind die soviel verbrauchen, die Leistung braucht er nur dann wenn er läuft. Also die Feuchtigkeit zu hoch ist. Sinkt diese unter dem eingestellten Wert, schaltet er ab. Ein stärkerer Kühlschrank halt.


    Zitat

    Momentan drückt der Ventilator die Luft nach Außen. Evtl wäre es doch sinnvoller den Ventilator die Luft IN den Raum drücken zu lassen


    Für dein Falschluftproblem wird das wohl nicht die Lösung sein. Genauso wenig wie ein runterregeln der Drehzahl. Es wird immer 'falsch' zirkulieren. Mit weniger Luftmenge je Zeiteinheit ev. aber so langsam, daß du es nicht mehr störend merkst. Hinblicklich Luftaustauschmenge ist es (ziemlich) egal ob du reinbläst oder rausdrückst.


    Zitat

    Da eine Hausautomation mit Aktoren und Sensoren (bis auf Außensensor) schon vorhanden ist, mach ich's damit


    Diese Geld wäre IMHO besser in einen stinknormalen Luftentfeuchter mit primitivster Feuchtigkeitssteuerung investiert. Aber jeder wie er will. Noch zum Thema Taupunkt - man kann das alles streng wissenschaftlich durchberechnen oder pragmatisch an ein paar Eckdaten abschätzen. Abschätzung - meistens ist es in einem Keller kälter als draußen --> die meiste Zeit ist die Wahrscheinlichkeit für Kondensation durch einbringen von Frischluft relativ hoch. Ob du mit Frischluft den Keller trocken bekommst, wirst du wohl noch testen und uns mitteilen. Ich bin aber immer noch der Meinung man sollte Probleme möglichst einfach lösen und nicht gleich mit technischen Overkill erschlagen. Also mal versuchen mit Zeitsteuerung in der Nacht reinblasen und schaun was passiert wäre für mich die zweitbeste Lösung nach Luftentfeuchter. Auch deine Aussage

    Zitat

    dass es dann später ein Wartungsfreies autonomes System wird

    schreit danach. Auch wenn ich verspielter Techniker bin und so alles mögliche an elektronischen Dingern in meinem Haus verbaut habe, nach mehr als 20 Jahren Erfahrung mit meinem Haus kann ich sagen, eine gewisse Wartung braucht alles. Und in den nächsten 20 Jahren werden die verbauten Spielereien noch mehr Wartung brauchen. So lange es Spaß macht, alles super. Man sollte aber auch darauf schaun, daß sich mindestens ein zweiter mit dem ganzen Spielzeug auskennt. Auch von daher - "Make everything as simple as possible".


    Btw. die Luftmengenregulierung kann man auch durch teilweises Abdecken des Lüfters machen. Klar, aus energetischer Sicht nicht gerade die eleganteste Art. Aber wenn ich von Hausautomation und Aktoren und Sensoren lese, scheint ein bißchen unnötiger Stromverbrauch eh nicht dein Hauptproblem zu sein ;-)

  • Moiin,


    also ich hatte vor über 10 Jahren mal das selbe Problem in einem Altbau, der Keller war ursprünglich mal ein Bunker. Hab damals 2 gleiche Lüfter in Serie gehängt, einer hat auf der einen Kellerseite "reingeblasen", der andere auf der anderen Kellerseite "rausgeblasen". Zeitschaltuhr dran, Nachts von 02:30 bis 5 Uhr laufen lassen. Hat prima geklappt... Läuft soweit ich weiß heute noch... obwohl ich dort schon eine Zeit lang nicht mehr wohne...


    MfG Künki