Sony STR-DB790 -> protect

  • Hallo,


    Ich habe einen AV-Receiver, ein Sony STR-DB790.
    Dieser geht seit der letzten Party kurz nach dem einschalten in den protect mode.
    Lautsprecher und verkabelung sind OK, Receiver geht auch ohne angeschlossene LS in protect mode
    Deshalb vermute ich das Problem bei einem durchgebrannten Transistor der Endstufe, da die Musik letzten schon sehr aufgedreht wurde. ;-)


    Hat jemand einen Schaltplan/Service Manual zu diesem Gerät?
    Wie geht man bei einem solchen Fehler am besten vor?
    Jeden Transistor auslöten und durchmessen, oder lieber erst die anliegende Spannung an jedem Transistor prüfen?


    Gerät habe ich schonmal geöffnet, Elkos sehen alle IO aus.


    Bin selbst elektroniker jedoch in einem anderen Bereich tätig, und deshalb über alle Tipps zur Fehlersuche dankbar.


    Vorhandene Messgeräte:
    Multimeter, Oszi, FG, und vieles mehr.


    Gruß
    wanie

  • OK, hab mit dem Multimeter mal einige Widerstandsmessungen speziell an den Leistungstransistoren gemacht.
    Bei einem der 6 Kanäle sind scheinbar die Tranistoren MP1620 und MN2488 durchgebrannt (der MP1620 hat nahezu 0 Ohm zwichen Collector und Emitter).
    Zudem ist bei diesem Kanal ein kleiner Widerstand (schätze 1/4 Watt), mit einem Wert von knapp unter 10M-Ohm, bei den anderen Kanälen hat dieser Widerstand je 99,9 Ohm.
    Diese Bauteile werde ich austauschen, konnte bei Farnell allerdings nur die Austauschtypen 2SD2390 und 2SB1560 finden.


    Wie ist nach Austausch weiter vorzugehen?
    Soll ich noch andere Messungen machen, um auszuschließen das noch andere defekte bestehen?


    Gruß
    wanie

  • Zudem ist bei diesem Kanal ein kleiner Widerstand (schätze 1/4 Watt), mit einem Wert von knapp unter 10M-Ohm, bei den anderen Kanälen hat dieser Widerstand je 99,9 Ohm.


    Alle Bauteile haben eine Positionsnummer!
    R512. R513.....???
    Das dies ein Sicherheitswiderstand ist, das ist Dir aber hoffentlich bewusst??


    Da hat es mit Sicherheit noch einige Bauteile auf dem A-Class Board mitgerissen!

  • Hallo,
    die beiden Transistoren MP1620 und MN 2488 sind spezielle 3 Fach Darlington Transistoren da passen keine Ersatztypen da müssen unbedingt die Originalen Transistoren rein!
    Da könnte noch ein doppelter Emitter Zementwiderstand 0,22~0,47 Ohm mit defekt sein.
    Eigentlich läuft die Endstufe wenn man die defekten Endstufentransistoren entfernt.
    Zumindestens laufen dann dann die übrigen Endstufen und man kann problemlos messen mit dem Ozzi oder Signalverfolger.
    Mit viel Glück sind nur die Endstufentransistoren,Emitterwiderstand und der 100 Ohm Widerstand defekt!
    Die Original Transistoren gibts notfalls als Sonderbestellung auch hier im Rep-Data Shop frage mal bei eckhi1 an!
    mfg andreas

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten!
    Hatte noch einen älteren Sony Verstärker hier, in welchem glücklicherweise die gleichen Transistoren verbaut sind.
    Habe den alten Verstärker geopfert, um den DB790 zu reparieren.
    Nun funktioniert er wieder... :-)


    Bin gerade noch am einhören, kann aber keine unterschiede zwischen liken Kanal (der war kaputt) und rechten Kanal feststellen.
    Vermutlich misst ein Profi sofwas mit dem Oszi und Leistungswiederständen, jedoch genügt es mir wenn der Klang wieder in Ordnung ist.
    Ich hatte wirklich glück, denn defekt waren nur die zwei Transistoren, die zwei 100 Ohm Widerstände (glaube Basiswiderstand) und, wie Andreas schon vermutet hat der doppelte Emitterwiderstand.


    Die Transistoren 2SD2390 / 2SB1560 sind laut Hersteller (Sanken) von MP1620 / MN2488 wirkliche Austauschtypen, und eben auch 3 Fach Darlington Transistoren.
    Wenn die vom Farnell da sind kann ich ja mal berichten, ob der alte Sony Verstärker damit funktioniert.


    Edit:
    Habe nochmal eine DC-Spannungsmessung an den LS Ausgängen gemacht (Lautstärke => stumm).
    Bei dem Kanal, den ich repariert habe liegen 2,5VDC an, woran kann das liegen?
    Wäre es möglich das die Transistoren die ich getauscht habe vom B-Wert etwas abweichen, und deshalb einfach der Arbeitspunkt neu eingestellt werden muss?
    Habe auf der Platine für jeden Kanal einen Trimmer gesehen, welcher evtl. zum einstellen des Arbeitspunktes da ist.

  • Hi,


    Ich habe am Ausgang einen negativen offset, keinen positiven, hab falschrum gemessen. :-)
    hab nun auch ein S.M. gefunden.
    Mit dem Trimmer kann ich den Arbeitspunkt leider nicht auf 0V stellen.
    Es geht nur tiefer, bis auf -3V, höher als -2,5V komme ich am LS Ausgang nicht.
    Laut S.M. sollen an den dafür vorgesehenen Messpunkten auf der Hauptplatine 2mV +-0.5 mV eingestellt werden.
    Die anderen Kanäle haben alle 4mV, und der "reparierte" Kanal hat auch bei 4mV am wenigsten offset am LS Ausgang.
    Kann den zwar auf 2 mV (Messabpunkt Hauptplatine) runterregeln, dann ist aber am LS Ausgang mehr offset (eben die -3V) als bei 4mV.


    Wo könnte das Problem noch sein?
    Die Transistoren sind die gleichen, die Basisvorwiderstände habe ich gegen 1/4 Watt 100Ohm Widerstände aus meinem Sortiment getauscht.
    Diese hatten nicht exat 100 Ohm, sonder ungefähr 98,7Ohm, aber das kann doch nicht die Ursache eines DC offset's sein oder?


    Bin im moment ein wenig Ratlos, der Verstärker "funktioniert" zwar nun wieder, doch ist ein DC offset vermutlich nicht das beste - aus Sicht der Lautsprecher.

  • ohne das Teil zu kennen würde ich mal schauen, ob der ausgang über einen kondensator ausgekoppelt wird. wenn ja ist dieser möglicherweise hops. wenn der ausgang direkt auf die LS geht ist da wirklich was mit dem Ofset oder ruhestrom. Was misst du denn bei kurzgeschlossenem Signaleingang?