Peavy CS-800 PA-endstufe, Endstufentransistoren?

  • Hallo. Ich habe hier diese alte Peavy- PA Endstufe, die ganz alte mit Gussfront und dem "Lightning-Bolt Logo".
    Das Ding satand bem Sperrmüll und ich wollte mich schon immer mal an diesem Stück "Haevy Metal" versuchen.
    Die Sicherung fehlte, Netzkabel war abgeschnitten und zwei Endstufentransistoren SJ6343 im linken Kanal hatten Schluss, es waren teilweise 2N3773 eingebaut gewesen.
    Laut verschiedenen amerikanischen Foren sollten die MJ15024 passen, aber nur von ON-Semi.
    Die 10 von A**O geschickten ISC Dinger habe ich gleich wieder zurückgeschickt X( .
    Na ja, hätte ich auch am Preis merken können.
    Schaltplan habe ich, ich kann allerdings bei mir die vielbeschriebene Triac-Schaltung nicht finden.
    Die Treibeschaltung ist überprüft und messtechnisch in Ordnung.
    Hat eventuell jemand hier Erfahrung mit diesem Gerät?
    Danke und viel Erfolg!

    Was steht ihr hier rum? Macht die verdammte Kiste Fertig!

  • Hallo,
    ich habe sehr gute Erfahrung mit Fibra-brandt.com gemacht!
    Die haben den MJ 15024 als Orignal Industieposten von Motorola am Lager!
    Den MJ von motorola habe ich da auch schon mal geordert für ein Kenwood Endstufe der hält bis heute die Dinger von Isc oder anderer Dinger unbekannter Herkunft taugen nichts...
    Mfg Andreas

  • -Die Transistoren sind zu 99% neu und keine 10 Jahre alt. Wobei sie so lange lagerfähig wären.
    -RS hat die Teile auch original, aber zu noch höherem Preis.
    -Bei Onsemi kann man sie als Muster oder auch als Einzelstücke zu fairem Preis bestellen. Erfordert allerdings eine Kreditkarte.

  • Nein, die werden nicht schlecht. Zumindest nicht nach 10 Jahren. Für eine automatische Fertigung wären sie aber nicht mehr geeignet, weil die Lötbarkeit einfach zu schlecht wird nach so langer Zeit. Ok. TO3 wird wohl eher seltener maschinell gelötet.


    Gruß
    Bernhard

  • Zu den ISC 15024 und 15025 möchte ich ein paar Informationen liefern. Die Abmessungen des verbauten Chips betragen 5,4 x 5,4 mm (mit einfachem Meßschieber gemessen). Im NOS-Motorola Original misst es ebenfalls 5,4 x 5,4 mm. Der Emitter ist -wie im Original- doppelt gebondet. Der Chip befindet sich (wie im alten Orig.) auf einem ca. 1mm starken , vernickelten Kupferverteiler zur besseren Wärmeableitung. Der gravierende Unterschied besteht in einer "Silikon-Versiegelung" des chips.


    Am TEK 576 mit Fixture 176 kam ich zu akzeptablen Ergebnissen. Ob ich diese Transistoren in eine PA-Endstufe einsetzen würde?? Da bin ich mir nicht 100%ig sicher, aber die pauschaen Behauptungen zu divesern Transistortypen diverser chinesischer und koreanischer Hersteller treffen schlichtweg nicht (mehr) zu.

  • die pauschaen Behauptungen zu divesern Transistortypen diverser chinesischer und koreanischer Hersteller treffen schlichtweg nicht (mehr) zu.


    Hast Du die Dinger auch mal richtig getestet?
    Nicht nur die Chipgröße ist entscheident, sondern da spielen viele Faktoren eine Rolle:
    Reinheit des Siliciums, Produktionsprozesse, uvm.


    Ich habe bisher bisher nur schlechte Erfahrungen mit Nachbauten und Fakes machen müssen, die mir z.T. auch von ahnungslosen Zwischenlieferanten verkauft wurden!


    Gruß Uwe

  • Zitat

    Hast Du die Dinger auch mal richtig getestet?



    Das hängt davon ab, was man unter "richtig testen" versteht. Der 576 ist in Verbindung mit der 176 ein durchaus professionelles Gerät für diese Anwendung. Man erreicht damit (gepulst) bis zu 1 KW, was die meisten herkömmlichen Halbleiter aus dem Konsumerbereich in den 2nd breakdown befördern kann. Ich habe auch fünf DIY-Monoblöcke damit aufgebaut, die mit je 8 Stück seit 2005 im Heimkinobetrieb laufen.


    http://imageshack.us/f/91/mon1vd.jpg/


    Ab und an verwende ich sie auch für Reparaturen an steinalten Hifi-Opas. Das ist allerdings nicht mit "professionellen PA-Verhältnissen" zu vergleichen. PA-Profis arbeiten ohnehin nicht mehr mit derart schweren und antiken Kästen. Das ist eher Nostalgie. ;)





    Zitat

    Nicht nur die Chipgröße ist entscheident, sondern da spielen viele Faktoren eine Rolle:


    Das ist mit durchaus bekannt. Ich habe die Größenvergleiche NUR erwähnt, weil weiter oben behauptet wurde, dass die Fläche -in diesem Fall- kleiner wäre. Das konnte ich jedoch nicht bestätigen....Es war lediglich eine Information zu den Abmessungen. Nicht mehr und nicht weniger.


    Zitat

    Reinheit des Siliciums, Produktionsprozesse, uvm.


    Auf jeden Fall ! ....Da schaut von uns Niemand "rein".....Das sind Vorgeänge, die uns verborgen bleiben.


    Zitat

    Ich habe bisher bisher nur schlechte Erfahrungen mit Nachbauten und Fakes machen müssen, die mir z.T. auch von ahnungslosen Zwischenlieferanten verkauft wurden!


    Bei mir fällt es "besser" aus. Ich habe viele schlechte Erfahrungen gemacht (besonders mit echten "Fälschungen" , die als Markenprodukt getarnt waren. Auch mit diversen Inchange Typen (vor allem HV-Transistoren) hatte ich Probleme und nehme seit dem keine mehr.


    Wer absolut kein Risiko eingehen möchte , und nur ungerne "experimentiert und nachforscht", oder dazu eben keine Zeit oder Muße hat, der sollte (oder MUSS sogar) Originalteile verwenden.


    Ich hoffe dass ich nicht (wieder) falsch verstanden werde.

  • Ich habe auch fünf DIY-Monoblöcke damit aufgebaut, die mit je 8 Stück seit 2005 im Heimkinobetrieb laufen.


    http://imageshack.us/f/91/mon1vd.jpg/


    Hast Du die selbst entwickelt und gebaut?
    Alle Achtung, saubere Arbeit!!


    Zitat

    Ich hoffe dass ich nicht (wieder) falsch verstanden werde.


    Von mir mit Sicherheit nicht!
    Dass Du zu den Profis in diesem Forum gehörst, weiß ich lange. ;)


    Ich gehöre auch nicht zu den Typen, die Kollegen mit Verleumdungen niederzumachen versuchen um sich zu profilieren (Stammleser wissen welche Typen ich meine).
    Wenn Du schreibst, dass sich diese ISC-Transistoren bei Dir bewährt haben, dann glaube ich es Dir (im Gegensatz zu den Aussagen der Teklo-Heinis, die nur prahlen und nichts auf die Reihe bekommen).
    Das Forum lebt schließlich vom Ehrfahrungsaustausch!


    Gruß Uwe

  • Ist das die Serie mit den quadratischen, mit weißem Glühlicht beleuchteten Netzschaltern innerhalb der Gussfront? Da wären dann die 2N3773 noch am ehesten dem Original entsprechend. Ganz Original waren da selektierte mit eigener Nummer.

  • Zitat

    Hast Du die selbst entwickelt und gebaut?
    Alle Achtung, saubere Arbeit!!


    Nun....Es wäre "Hochstaplerei", wenn man anno 2005 behauptet, eine NF-Linearendstufe zu "entwickeln". Die Grundschaltung basiert auf bewährter Technik, die irgendwann in den 80iger Jahren (oder noch früher) in dieser Variante "erfunden" wurde. Ich habe es darauf reduziert, die Schaltung im Bereich der Konstantstromquellen etwas zu "verfeinern" und das Layout zu erstellen. Die Platinen stammen auch noch aus den hauseigenen Küvetten, was mittlerweile eher selten ist. Die Preise für professionellen Platinenservice sind mittlerweile so "klein", dass ich meine Belichtungs- und Ätzanlagen seit 2007 auch nicht mehr verwendet habe. Gebaut wurden sie natürlich in Handarbeit. Die Stromverstärkungsstufe ist -wie man erahnen kann- ziemlich oversized, verringert aber den beta drop der TO3´s . An 8 ohm sind knapp 180 Watt (1 KHz) vor clipping drin.


    Zitat

    Dass Du zu den Profis in diesem Forum gehörst, weiß ich lange. ;)


    Eigentlich bin ich in diesem Bereich nicht professionell (also beruflich) tätig. Alles was mit Audio (Multimedia) und Audiomesstechnik zu tun hat ist ein reines Hobby. M.E. sogar ein sehr schönes Hobby. Wer mit Reparaturen seine Brötchen erwirtschaften muss, der kann sich sicher keine "Experimente" am Kunden erlauben. Mit Nachbauten schafft man sich darüberhinaus schnell einen schlechten Ruf. Ich habe aber die Zeit, die "Lust" und einiges an Equipment, diverse Dinge zu untersuchen. Und ich kam zu dem Entschluss, dass dieser Typ von ISC kein "Schrott" ist.




    Zitat

    Wenn Du schreibst, dass sich diese ISC-Transistoren bei Dir bewährt haben, dann glaube ich es Dir (im Gegensatz zu den Aussagen der Teklo-Heinis, die nur prahlen und nichts auf die Reihe bekommen).


    Es kann natürlich sein, dass man bei ISC irgendwann etwas am Fertigungsprozess ändert. Wie sich die aktuellen MJ 1502X aus frischer Produktion schlagen kann ich nur vermuten, aber "normalerweise" verbessert ein Hersteller seine Halbleiter im Lauf der Zeit, oder hält die Qualität zumindest bei....Das ist natürlich rein spekulativ.


    Ich habe vor einigen Monaten einen "echten" Class A Verstärker mit PMC Transistoren im MT200 Gehäuse repariert. Wirklich wohl war mir dabei zuerst nicht, da immerhin 16 Stück verbaut waren, und im "leerlauf" 380 Watt verbraten wurden. Aber...Er läuft (noch). :)

  • Hallo. Ich habe zwischenzeitlich MJ15024 von ON-Semi erhalten und nach Einbau funktioniert die Endstufe wieder.
    Die bringt meine Belastungswiderstände ordentlich ins schwitzen :] .
    Klingen tut sie nicht gerade besonders toll, aber das war bei dem alten Quasi-Komplementär-Prinzip auch nicht zu erwarten, PA-Endstufe halt.
    Den Triac habe ich auch gefunden, dieser schein allerdings in Ordnung zu sein, kein Schluss.
    Viel Erfolg!

    Was steht ihr hier rum? Macht die verdammte Kiste Fertig!

  • Zitat

    Klingen tut sie nicht gerade besonders toll, aber das war bei dem alten Quasi-Komplementär-Prinzip auch nicht zu erwarten


    Die Spezifikationen des Gerätes lassen eigentlich nicht den Schluss zu, dass das Gerät einen merklich verfärbten "Sound" produziert. Sowas hat -gerade wenn es bereits akustisch auffällt- immer eine Ursache. Wurden die Spezifikationen nach der Reparatur mal überprüft? THD, Sinad und IM und TIM-D ? Nicht dass da etwas ziemlich faul ist?

  • Hallo.Gut, dass ich noch einmal "nachgebonert" habe, denn die Widerstände 2k-Ohm/5W in beiden Kanälen hatten seltsame Werte, einer mit 3,2k-Ohm, einer mit 1,6k-Ohm usw.
    Sie sollen zusammen mit den Z-dioden die +/-15V für die Opamps erzeugen.
    Ich ersetzte sie durch jeweils zweimal in Reihe geschaltete 1k-Ohm /3W Metalloxid.
    Und siehe da, die alte Endstufe klingt so viel besser, ich denke, das war es jetzt.
    Viel Erfolg!

    Was steht ihr hier rum? Macht die verdammte Kiste Fertig!

  • die Widerstände 2k-Ohm/5W in beiden Kanälen hatten seltsame Werte, einer mit 3,2k-Ohm, einer mit 1,6k-Ohm usw.


    Das ist oft heimtückisch für Techniker.
    Die Überlastung der Widerstände ist aber meist duch Verfärbungen am Widerstandsgehäuse und Platine zu erkennen.
    Anderenfalls gibt es auch Ausfälle und Wertänderungen von Widerständen, die nicht überlastet wurden, was dann auf interne Kontaktierungsprobleme und chemische Prozesse verursacht wird.


    Gruß Uwe