ist mein FI-Schalter nervös/defekt?

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Gerät: Hager Zählerschrank an Baustromkasten
    Hersteller:
    Modell:
    Fehler: FI fliegt




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:


    lange Vorgeschichte aber ich fasse mal zusammen:
    Als Häuslebauer mache ich die Elektrik selbst, (klar, Abnahme erfolgt durch autorisierte Fachbetriebe). Also habe ich den Zählerschrank verdrahtet und alle Stromkreise (natürlich unter Beachtung einer halbwegs symetrischen Phasenlastverteilung) angeklemmt und wollte nun mal testen, ob denn auch alles geht. also 3-adriges Kabel mit nem Schukostecker versehen und an L1, N und PE am Zählerschrank angeschlossen. der FI im Baustromkasten ist sofort geflogen! Ursache nicht feststellbar. Stecker anders rum rengesteckt, FI ist wieder geflogen. Also Phase mal weg gelassen und nur N und PE angeschlossen. FI ist wieder sofort geflogen. Hallo?????


    N ind PE sind ja normalerweise so halbwegs dasselbe(nein nicht wirklich aber egal). Kann es dnn wirklich sein, dass ein Fehlerstrom zwischen N und PE fließt? Im Zählerschrank ist N und PE kurzgeschlossen (ist wohl immer so). Sobald ich N und PE im Zählerschrank trenne geht die komplette Elektrik, es liegt aich nirgendwo ein Fehlerstrom an, also keinerlei L-PE oder N-PE-Kriechstrom meßbar.


    Was meinen die Spezialisten?

  • Hallo felline,
    hast Du den N-Leiter der Fi-gesicherten Stromkreise an einer separaten N-Schiene angeklemmt (bzw, neudeutsch: aufgelegt)?
    Der N-Leiter von der 'Haupt-N-Scheine geht zum N-Anschluss des Fi, vom N-Abgang zur separaten N-Schiene.
    Dort werden die N-Leiter der Fi-gesicherten Stromkreise aufgelegt.
    Wenn Deine 'Hauselektrik' hinter einem Fi-Schalter des Bauverteilers sitzt, muss der N- und PE-Leiter getrennt sein, sonst löst er aus.
    Im Zählerschrank werden PE- und N-Leiter normalerweise nicht mehr verbunden (bei 4-adriger Hauseinführung erfolgt die Trennung an der PEN-Klemme des Hausanschlusskastens, Aussenleiter +N zum Zähler, der PE wird daran 'vorbeigeführt').
    Den gleichen Effekt hat man auch, wenn man ein Kabel bei einem Fi-gesicherten Stromkreis (LS-Schalter aus) 'durchkneift', dann löst er (normalerweise) auch aus.


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • Quatsch, den PE musst Du Dir direkt vom Verteiler oder nem Hilfserder oder was auch immer holen, den Neutralleiter bekommst Du weiterhin vom RCD im Baustromkasten.
    Die Brücke hat wie schon gesagt wurde idR auch in der Verteilung und damit nach dem Zähler nix zu suchen. Dass der RCD auslöst, wenn Du dahinter(!) PE und N nochmal verbindet ist doch wohl hoffentlich klar - oder? Ein RCD enthält einen Differenzstromwandler, wenn Du davon eine Spule überbrückst, fliesst mehr oder weniger der gesamte Strom durch die L's für den RCD als Fehlerstrom - zack!

  • Also zusammenfassend :


    1. Der Nullleiter wird über den FI-Schutzschalter auf eine zweite seperate Nullleiste geklemmt. Es ist dabei darauf zu achten, das der FI-Schutzschalter Ein- und Ausgänge hat.


    Alle Verbraucher, die geschützt werden sollen ( Waschmaschinen, Trockner u. Spülmaschinen möglichst NICHT an einem FI anschliessen ) werden mit ihrem Nullleiter
    an diese seperate Nullschiene angeschlossen.


    Dies gilt, wie shaun schon richtig bemerkt hat, für alle Netztypen
    .

    Leichte Hochspannungsschläge fördern das Denkvermögen und andere Dinge.

  • Zitat

    Original von felline
    N ind PE sind ja normalerweise so halbwegs dasselbe(nein nicht wirklich aber egal).


    Nein, das ist nicht egal!!


    Zitat

    Original von felline
    Kann es dnn wirklich sein, dass ein Fehlerstrom zwischen N und PE fließt?


    Ja!!


    Zitat

    Original von felline
    Im Zählerschrank ist N und PE kurzgeschlossen (ist wohl immer so).


    Nein, das sich nicht mehr zulässig!!
    Wenn Du Dich damit nicht auskennst, dann lass das lieber einen Elektriker machen, der auch die aktuellen VDE-Schulungen besucht hat.


    Zitat

    Original von secondtech
    Waschmaschinen, Trockner u. Spülmaschinen möglichst NICHT an einem FI anschliessen


    Seit den 01.01.2009 müssen alle Stromkreise im Privathaushalt über FI gesichert sein (zumindest hier im Bereich EON Hessen)!!
    Das betrifft alle Neuinstallationen (ich denke, hier geht es um einen Neubau), nicht ältere Anlagen, die dem Bestandsschutz unterliegen!


    Gruß Uwe

  • Wenn ein FI auslöst, ist entweder ein Schaltungsfehler vorhanden
    oder ein defekt leigt vor . Ein Fehlerstrom ist ein Strom der den vorgesehenen Stromweg verläßt.

  • Der letzte Hinweis war sicher unbedingt notwendig, ohne den hätte sich keiner aus den vorherigen Beiträgen zusammenreimen können, wo hier das Problem liegt.


    Aber egal. Uwe: alle Stromkreise oder alle Steckdosen!!!Stromkreise?


    Als ich letztes Jahr ausnahmsweise mal wieder eine Verteilung gebaut habe ging es nur um die von nicht unterwiesenem Personal zu nutzenden Steckdosen. Das habe ich natürlich auch berücksichtigt, aber nicht nach dem Wunschdenken 1 Steckdose = 1 RCD, sondern drei RCDs für eine 2 1/2 Zimmer Wohnung. Muss reichen. Herd und Licht sind, da ohne Steckdose, ohne RCD.
    Bei der Abnahme und Zählerverplombung musste "der Meister mit der EVU-Zange" aber nachbessern: der PE aus dem Keller kommend war irgendwie nicht so niederimpedant wie gewünscht. Am Ende stellte sich raus, dass er gar nicht vom Hausanschluss kam, sondern nur etagenweise durchverbunden war. Heisst: mein "PE" kam von der PEN-Schiene vom Nachbarn, die wiederrum mit 4qmm Blankdraht mit dessen PEN aus dem Keller verbunden war. Hab dann erstmal nen Feuerlöscher gekauft. Und bis zum endgültigen Umbau der Häuser - Zählertafeln in den Keller, Wohnungsanschluss 3Ph. - ist nun doch ein böser Klemmstein hinter der alten Zählertafel, der aus dem ankommenden PEN zwei bunte Drähte macht ;)

  • Zitat

    Original von shaun
    ... sondern drei RCDs für eine 2 1/2 Zimmer Wohnung. Muss reichen. Herd und Licht sind, da ohne Steckdose, ohne RCD.


    Ohne Steckdose, ohne FI-Schutzschalter ? 8o Ist das in Deutschland so üblich? Keine Steckdose, kein Fehlerstrom und keine Lebensgefahr? :rolleyes:


    Gruß,


    Gabrijel

  • Es müssen nur alle Steckdosenstromkreise mit RCD (Fi-Schutzschalter) < =30 mA (auch bei Änderungen und Erweiterungen) geschützt werden (DIN VDE 0100-410).


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • Zitat

    Original von shaun
    Aber egal. Uwe: alle Stromkreise oder alle Steckdosen!!!Stromkreise?


    @ shaun und Gerdio,


    Nach meinen Infos müssen sämtliche Verbraucher im Privathaushalt bei Neuinstallationen über FI-Schutzschalter abgesichert werden.


    Inwieweit diese Vorschrift, die über die genannte VDE 0100-410 herausgeht regional von den entsprechenden EVUs abhängig ist und ab welchen Änderungen einer bestehenden Installation der Bestandsschutz hinfällig wird, bin ich auch nicht voll informiert, da E-Installationen nicht mein Hauptgeschäftsbereich ist.
    Ich sichere alle Verbaucher über FI-Schalter.


    Ich werde mal bei den Kollegen eines Elektroinstallationsbetriebes, mit denen ich oft zusammenarbeíte nach entsprechendem Informationsmaterial anfragen.


    Unabhängig von den derzeit geltenden VDE-Vorschriften würde ich die Hauptverteilung auf min. 2 oder mehr FI-Kreise auslegen.


    Gruß Uwe

  • Gabrijel: achte die Kommata -> dadurch ergibt sich die Aussage, dass Herdanschluss und Lichtstromkreise ohne RCD ausgeführt wurden, weil sich in diesen keine Steckdosen befinden.


    Mein Infostand von zwei sonst eigentlich immer up-to-daten Elektromeistern war, dass Steckdosenstromkreise RCD-geschützt sein müssen und so aus der Erinnerung gesprochen dass nicht eine gesamte Wohnungsverteilung hinter einem einzelnen RCD hängen soll bzw darf. Daher hat Bad+WaMa nun einen, einer ist für Küche und Schlafzimmer und einer für Wohnzimmer und Arbeitszimmer.

  • Gottseidank Eigentumswohnung. Gerade neu verdrahtet. FI-Bad, FI-Balkon und sonst nüscht.


    Bei insgesamt 52 verbauten Steckdosen hätte ich dann auch schon einen
    Zählerschrank für die FIs benötigt.


    Dafür hat die Küche aber allein schon 17 einzelnd abgesicherte Steckdosen.

    Leichte Hochspannungsschläge fördern das Denkvermögen und andere Dinge.

  • In der Regel rechnet man höchstens 8 Steckdosen auf einen FI-Schutzshalter (oft auch nur 6), es gibt übrigens auch FI - LS-Schalter Kombinationen (LS + RCD in einem Gehäuse).


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • Zitat

    Original von shaun
    Gabrijel: achte die Kommata -> dadurch ergibt sich die Aussage, dass Herdanschluss und Lichtstromkreise ohne RCD ausgeführt wurden, weil sich in diesen keine Steckdosen befinden.


    Ja, diese Aussage habe ich auch so verstanden.


    Ich kenne zwar deutsche VDE Vorschriften nicht, finde aber grob fahrlässig einen Herd ohne FI-Schutzschalter anschließen, egal ob Steckdose oder Direktanschluss. Dass würde doch sicher eine Klassische Nullung (also eine Nullung ohne besonderen Schutzleiter) oder eine Moderne Nullung (also eine Nullung mit besonderem Schutzleiter) voraussetzen, was im Privathaushalt doch kaum der Fall ist, bzw. nicht mehr erlaubt ist (zumindest bei uns in Slowenien).


    MfG,


    Gabrijel

  • Moin Gabrijel, und ich dachte immer, hier greife die Regulierungswut beispiellos um sich ;) Habt ihr als PE nur noch Fundamenterder, ohne Verbindung zum (dann nur noch) N? Ich bin zwar eigentlich auf der anderen Seite der Steckdose zu Hause, aber meine Installation bis zur Verteilung durchschaue ich IMHO auch noch. Was davor kommt ist nicht mein Terrain, aber ein TT oder IT-Netz ist hierzulande im Haushalt eher selten anzutreffen.
    Insofern ist die moderne Nullung hier immer noch gegeben, allerdings im Hausanschluss.


    In unserer 4Z.-Wohnung wurde die Installation auch gerade neu gemacht, Herd, DLE und Gasheizung laufen ohne RCD, Licht und Steckdosen über insgesamt 8 LSS-RCD-Kombis (genialerweise so, dass man in dem Raum, in dem der Fehlerstrom auftrat auch gleich im Dunkeln sitzt).
    Ausserdem ist unser Herd von Gorenje :) Oder braucht ihr vielleicht gerade deswegen einen RCD dafür...?


    Was die Anzahl von Steckdosen pro RCD/LSS angeht: ich hatte neulich gerade einen wenig erbaulichen Streit mit einer Elektrofirma die allen ernstes meint, ein RCD würde für 8 PC-Arbeitsplätze passen. Normale Haushaltsversion, nicht mal auslöseverzögert. Die haben sich natürlich gesträubt, irgendwas zu ändern, weil warhscheinlich mal wieder nahe Null kalkuliert wurde und die Verteilung durch den ganzen Installationsbusschrott (Bewegungsmelder fürs Licht -> alle 3 Minuten muss ein Schüler aufstehen und den Veitstanz machen, damit es wieder hell wird) knackevoll ist. Naja nun mussten sie, der Auftraggeber hat die passenden Worte gefunden.

  • Zitat

    Original von shaun
    Ausserdem ist unser Herd von Gorenje :) Oder braucht ihr vielleicht gerade deswegen einen RCD dafür...?


    He he, mein Backofen ist auch von Gorenje (B9000AL) und der hatte original ein Kabel mit Schukostecker, also braucht auch einen RCD. Aber - ich habe den fest angeschlossen. Braucht der jetzt nicht mehr über RCD gehen?


    In meinen Haus sind alle Verbraucher über FI-Schalter (insgesamt 9) geschützt. Naja, E-Installationen sind auch nicht mein Gebiet, bin eigentlich auch auf der andere Seite der Steckdose zu Hause. Werde mich anscheinend über dieses Gebiet näher informieren müssen und meinem jetzigen Wissensstand auffrischen...


    MfG,


    Gabrijel

  • Schaden kann es sicher nicht, so merkt man dann schon, dass ein Heizstab sich zerlegt hat, bevor das Essen nicht mehr warm wird :) Unterhitze-Heizungen habe ich in der Vergangenheit regelmäßig von der Bodenplatte abkratzen müssen, da floss bestimmt ordentlich Erdableitstrom.