MW-Transistor nur Rauschen

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller: SONY
    Modell: ICR100
    Fehler: Sender kommen nur bei berühren der Ferritantenne und sind nicht mittels Drehko abstimmbar.




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten: Elko getauscht, Ferritantenne abgelötet, ausgemessen - scheint OK (1,6Ohm und 7,9Ohm) die empfangenen Stationen liegen alle fast zusammen, scheinen aber nicht MW sondern KW zu sein (mit funktionierenden MW-Radio abgeglichen) auch die ZF-Regler sprechen nicht wirklich an.


    Jetzt ist der Schorsch ratlos und bittet untertänigst um Eure Hilfe/Tipps
    DankimVorhinein
    GEORG

  • Scheint ja ein teures Radio gewesen zu sein... ;)
    Gibt es ein Datenblatt zu dem Sony?
    Liegen an Pin 1 die 2,06V an?
    Zum Fehler: Schwingt der Oszillator um X1 evtl. nicht?
    Wenn doch, ist wohl das IC defekt...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • HI
    L1 mit C 1-1 ist wohl die Ferritantenne als frequenzbestimmender Vorkreis. L2 mit C 1.2 ist der Oszillatorkreis. An L2 "oben rechts" wird das Mischprodukt ausgegeben und über IFT1 und 2 als ZF in das IC geschickt. Der Rest passiert in dem IC, bis hin zur Lautstärkestellung und treiben der Endstufen. Sehr kompakte Schaltung, ich meine damit, eigentlich low cost circuit.
    Wenn Dir was dran liegt, dann überprüfe mal R1!
    Dein Fehlerbild deutet auf Oszillator- und damit Mischproduktausfall hin. Wenn T1 nicht im Arbeitspunkt liegt, dann wird, wie Du schreibst, dieser T1 nur als "kapazitive Brücke" zum ZF-Eingang an Pin 2 benutzt. Das heißt, Du faßt an die Antenne, damit werden Signale aus dem "Äther" einfach an die ZF durchgeleitet und widerspruchslos verstärkt und demoduliert. Das scheint ja noch zu funktionieren. Konzentriere Dich auf den Oszillator, wie Eric schon schrieb. Ohne Mischung keine ZF!! Klar?
    Hast Du einen emotionalen Bezug zu dem Gerät? Sonst schmeiß es weg, ich glaube, ich habe schon überflüssig viel getippt.
    Aber ich mache ja auch alles, was sich eigentlich nicht lohnt, wieder heile. Kann Dich verstehen.
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • wynny, super erklärt, die Geduld hatte ich nicht! ;) Ich vermute auch,
    dass der Oszillator nicht läuft, und das Ding als "Geradeausempfänger"
    arbeitet -- immerhin, die ZF und das IC scheinen damit noch in Ordnung
    zu sein. Das Problem ist aber, dass der Fragesteller weder einen Superhet
    kennt, noch über ausreichende Messmittel verfügt; und sich jetzt auch
    mit der Schrauberei den Abgleich versaut hat.


    Gestern erreichte mich seine Anfrage per Mail, weil meine Antwort zu
    einem Bounce führte, den Sermon hier:
    =========================================
    Hallo,
    also, normalerweise geht das über das Forum, ausnahmsweise(!!)
    beantworte ich per Mail.
    Das Ding sieht nach superbillig aus, wer dafür soviel bezahlt...
    Zum Fehler: Das Teil arbeitet nach dem Superhet-Verfahren
    (Wikipedia, google), dazu muss der Oszillator schwingen. Zum
    Messen braucht man ein Scope (Oszilloskop), ohne schwierig
    bis unmöglich.
    Weiteres im Forum! Evtl. hat ja ein anderer eine Idee, der kann
    das hier nicht mitlesen.


    Gruß,


    ----- Ursprüngliche Mail ----
    > Gesendet: Dienstag, den 23. Februar 2010, 20:49:12 Uhr
    > Betreff: Vielen herzlichen Dank für die Antwort!!!
    >
    > Teuer? Ja, derSONY ICR100 auch der SONY ICR120 (habe ich auch)
    wird je nach
    > Zustand - mit oder ohne Zubehör (Kopfhöhrer, Servicemanual, Ladegerät) zwischen
    > 200.- und 400.- Uronen gehandelt.
    Ich kann selbst basteln - löten (auch SMD),
    > Feinstmechanik, Schaltplan lesen und nachbauen und ein bisschen was von den
    > einzelnen Bauteilen verstehen, aber bei der Fehlersuche tu ich mir außer
    > Wackelkontakte, kalte Lötstellen, schon schwer.
    Ich habe noch nicht
    > nachgemessen - den Schaltplan habe ich erst heute bekommen.
    Wie kommt das,
    > daß ich offensichtlich KW statt MW empfange, und warum empfange ich etwas wenn
    > ich mit dem Finger die Ferritantenne berühre und sonst nichts?
    Die Endstufe
    > scheint OK laut/leise geht die Lautstärke ist für das Winzding
    > erstaunlich!!!


    Liebe Grüße
    Georg


    =========================================


    EDIT: Jetzt verstehe ich, das Teil ist aus den 1960ern!!!

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  • Zuerst wirklich GROSSEN Dank für alle eure Tipps und Antworten!!!!!!!


    Ja, das Teil ist aus den 60ern und schon sehr selten geworden - daher auch dementsprechend teuer. Ich sammle diese Miniaturradios z.B
    Standard Micronic Ruby, Orion, Viscount, Juliette Super Micro,........
    wunderschöne Gehäuse gibts da noch - nicht wie heute nur Plastik,
    die waren in den 60ern für Europäer unerschwinglich, daher findet man diese Teile fast nur in den USA. Auch "nur in ear" habe ich,
    mein Glanzstück: "ASTRAD ORION" - funktioniert der ist wirklich urselten und sauteuer.
    An Werkzeug habe ich nur ein kleines Volt/Ohm/Amp/Messgerät.
    Eure Ratschläge werden sofort gemacht.
    Anbei noch ein Eigenbau (d.h. aus funktionierenden Teilen gelötet und das Gehäuse geklebt - der Scanreceiver ist nur Daumengross MIT LS!!!!,


    zum Vergleich daneben der SONY ICR120 (der ist größer!)


    Liebe Grüße an alle
    GEORG

  • Hab ich noch vergessen:
    Ich habe schon mehrere dieser Microradios ohne Funktion bekommen, aber die anderen hatten zum Gück nur Wackelkontakte oder kalte Lötstellen auch den verschraubten Abgleich habe ich immer mit Geduld hinbekommen. Einen Geradeausempfänger auch die Reflexschaltung verstehe ich gerade noch, einen Superhet erkenne ich an den "ZF-Schrauben, aber verstehen tu ich den nicht ganz (wozu ZF?)


    Nochmals Dank für eure Geduld mit mir
    GEORG


    PS Wer nicht fragt bleibt blöde

  • Zitat

    Original von Georg am Berg
    Einen Geradeausempfänger auch die Reflexschaltung verstehe ich gerade noch, einen Superhet erkenne ich an den "ZF-Schrauben, aber verstehen tu ich den nicht ganz (wozu ZF?)


    Fragen ist ok, sich selber weiterbilden besser!
    Kurz: durch die konstante Frequenz und eng begrenzte Bandbreite des
    Zwischenfrequenz-Verstärkers (ZF) ist es möglich, diesen einfach aber
    mit hoher Verstärkung zu bauen.
    Bei einem Geradeausempfänger müsste der eine konstante Bandbreite
    bei einem breiten Frequenzbereich haben, was technisch sehr aufwendig
    ist.


    Um zu prüfen, ob der Oszillator schwingt, brauchst Du ein Scope -- Du
    kannst aber auch erstmal die hier vorgeschlagenen Bauteile (speziell die
    Widerstände rund um X1) nachmessen. Der Transistor X1 macht hier
    sowohl Oszillator als auch Mischer. Der ZF-Verstärker mit der Regelung
    befindet sich im IC.

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  • Der Hauptgrund für Super und ZF ist ein völlig anderer: Um überhaupt Trennschärfe zu erzielen müsstest Du mehrer Schwingkreise gleichzeitig auf die Empfangsfrequenz justieren, bei jedem Senderwechsel - schafft man praktisch nie, da einen vernünftigen Gleichlauf zu erzielen.

  • Jau, das Problem des Gleichlaufs bei der Abstimmung von z.B. 5 Stufen war nicht lösbar, daher hat man einem Additionstheorem entsprechend einen mischer euingesetzt und die ZF manuell auf einen festen Wert abgeglichen (455kHz war Standard AM, 10,7MHz FM).


    Heute löst man es mit Digitaltechnik anders und bildet die Filter in Software ab. Wird auch bei sat Receivern so gemacht.


    Zugestandenermaßen hat Sony doch einige recxhts chöne Produkte auf den markt gebracht. Niedlich ist z.B.: der ICC500 Tischrechner oder TV-8-301 TV
    -

  • Zitat

    Original von hermanthegerman
    Der Hauptgrund für Super und ZF ist ein völlig anderer: Um überhaupt Trennschärfe zu erzielen müsstest Du mehrer Schwingkreise gleichzeitig auf die Empfangsfrequenz justieren, bei jedem Senderwechsel - schafft man praktisch nie, da einen vernünftigen Gleichlauf zu erzielen.


    Na, wem ist hier langweilig? Genau das meinte ich mit "technisch sehr aufwendig"...

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  • Das impliziert ja, dass ich sie falsch beantwortet habe, was de facto nicht stimmt.
    Damit es nun genau ist: "Bei einem Geradeausempfänger müsste der eine konstante Bandbreite
    bei einem breiten abstimmbaren Frequenzbereich haben, was technisch sehr aufwendig
    ist."

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  • Grüß Euch Gott!!


    Also der Fortschritt: X1 augelötet ohmisch gemessen der sollte Ok sein. C7 ausgelötet gemessen der sollte auch Ok sein, aber durch Tantal ersetzt, Wiederstände um X1 geprüft auch ok. MW bekomme ich rein aber um 5,5kHz habe ein exlem lautes Pfeifen, R11 war nicht vorhanden habe einen eingelötet - da hat aber keinen Unterschied gemacht. An diesen charakteristische Pfeifen sollte doch ein Bauteil schuld sein - nur welcher? Zwischen 16kHz und 7kHz bekomme ich Sernder laut und in guter Qualität. L2, Ift1 und IFT2 lassen sich wie gewohnt auf maximale Lautstärke einstellen. Aber um ca. 5,5kHz das Pfeifen.
    Der "Grünschnabel" bittet nochmal


    dankedankedanke
    Georg

  • 1) Die ohmsche Messung des X1 bringt gar nichts. Nach den Daten eines
    2SC403B scheint das ein "general purpose" zu sein, Du kannst mal
    Dein Glück mit einem BC547 versuchen (Achtung, unterschiedliches
    Pinout, einmal Basis an der Seite, einmal in der Mitte.)
    2) Auf den angegebenen Frequenzen liegt kein Rundfunksender.
    3) Das Pfeifen deutet auf eine mangelnde Spiegelfrequenzunterdrückung
    hin, ist der Vorkreis um L1/C1-1/C2-1 in Ordnung? Evtl. die Ferritantenne
    nicht komplett angelötet?

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  • Nach ichweissnicht wieviel Zigaretten und Stunden des Hineinglotzens in das Gerät und in den Schaltplan - plötzlich funkts.
    Am IFT1 ist ein Pin laut Mountingdiagram unbelegt, offensichtlich musste ein Vorbesitzer herumwursteln und hat (man sieht, daß vorher herumgelötet wurde) diesen Pin mit dem Nachbarpin zusammengelötet - auseinander damit und MW war da, das Pfeifen habe ich mit geduldigen Abgleichen weggebracht.
    Das Gerät funktioniert echt super, laut, und sehr selektiv.
    Den eingelöteten Tantal habe ich wieder heraus und den Originalelko hinein - somit ist das Gerät wieder im Originalzustand, bis auf den Accu (ja, die haben damals schon wiederaufladbar gemacht - dazu gibt´s auch eine Original Ladeschale von SONY) den hat der Vorgänger samt Ladepin entfernt.
    HURRAAAAAAAAAAAAAAAA


    Ich danke Euch noch vielmals für Eure Tipps, dadurch habe ich wieder etwas dazugelernt!!!!!!!!!!


    Mit tiefen Diener (Verneigung bis auf den Boden
    GEORG

  • Einmal geht´s noch


    Also der Radio funktioniert. Heute beim Conrad Knopfaccus besorgt - eingebaut - Ok.
    Jetzt habe ich die Original Ladeschale hergenommen, und muss sehen, daß die nur für 100Volt AC gemacht wurde (klar Amerika/Kanada).
    Ich würde mir das gerne auf 220Volt umbauen, da stehe ich aber an, denn berechnen kann ich die Teile nicht, sind nur Wiederstände, Diode, und Glimmlampe drinnen (auch auf engsten Raum).


    BitteDankeBitteDankeBitteDanke


    GEORG

  • 1) Widerstand!
    2) Schaltung ohne Netztrennung, ich hoffe, die Kontakte sind ausreichend
    gegen Berührung geschützt! Sowas wäre heute nicht mehr erlaubt!
    3) Bist Du sicher, dass Du die Schaltung richtig aufgezeichnet hast? Das
    Teil lädt nur mit gut 2mA, etwas wenig -- bitte Überprüfen.
    4) Änderung auf 230VAC prinzipiell durch Vergrössern der Widerstände
    möglich, dabei entsteht aber vermutlich zuviel Verlustleistung für das
    kleine Gehäuse -- besser Umbau auf Kondensatornetzteil.

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  • Danke, Kondensatornetzteil klingt gut, hab mich schon umgeschaut.
    Ich würde jedoch aus Originalitätsgründen gerne diesen Plan bauen.
    Der Plan den ich gesendet habe, stimmt, das Herauslesen ist hier wirklich fast zu einfach.
    Zur Gefahr 220Volt: Keine Sorge, ich bin Elektriker (auch Starkstrom), da weiss ich genau wo ich hingreife.
    Die Ladeschale aus Vollkunststoff von SONY besteht eigentlich aus 2 Schalen, wo ein Steckerstift auf der einen und der zweite Steckerstift auf der anderen Halbschale ist, die lassen sich ausklappen, zusätzlich haben die noch einen Taster, betatigt über einen Plastikstift eingebaut, so fliesst erst Strom wenn die beiden Halbschalen, (nach dem einlegen vom Radio, das hat ein Metallgehäuse = Minus, an der Rückseite eine kleine Metallfläche in Kunststoff = Plus) zugeklappt sind. Absolut berührungssicher!!! Sowas könnte unter Umständen auch heute noch "durchgehen"
    Nur mit dem Berechnen hab ich´s nicht so, Nachbauen ist kein Problem.
    Vielleicht bekomme ich ja doch einen Plan mit Werten.
    Viel Verlustleistung: Ja, da habe ich auch meine Bedenken - wird warm werden - vielleicht doch besser ein Kondensatorteil.


    Lieben Gruß
    GEORG


    PS.: X1 Ohmisch ausmessen: da hab ich eine Anleitung dazugefunden.