Uher MA200 (STK4050V) schwingt

  • Hersteller: Uher
    Modell: MA200 (Endstufe)
    Fehler: schwingt nach Tausch STK4050V



    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    STK4050V nach Defekt getauscht, Gerät schwingt auf ca. 600kHz. Bei längerem Betrieb stirbt STK4050V dadurch wieder.
    Kondensatoren und Elkos getauscht, Leiterplatte gereinigt. Schwingung ist auch bei kurzgeschlossenem Eingang direkt auf der Leiterplatte vorhanden.



    Hallo,
    diesen schwierigen Fall bekam ich von einem befreundeten Radio-Fernseh-Techniker um ihn für ihn zu reparieren, weil er keine Zeit/Ruhe dazu hat (ist halt ein Eigengerät). Nach dem Tausch eines der beiden STK4050V schwingt dieser Kanal, zunächst angeblich nur beim Anlegen eines Eingangssignals, bei mir jetzt dauernd. Es handelt sich um den rechten Kanal, falls das relevant ist.


    Messungen der Bauteile waren unauffällig, Kondensatoren und Elkos habe ich im Verstärkerteil alle ersetzt, weil mir die Ideen ausgingen - ohne Änderung. Da auf der Leiterplatte minimale Spuren von Feuchtigkeit/Tropfen sichtbar waren habe ich beim Wechsel der Kondensatoren auch gleich die Leiterplatte mit Kontakt LR gereinigt, auch das änderte nichts am Fehler. (Lediglich direkt an den Anschüssen des STK kam ich nicht gut genug dran zum Reinigen - aber die Spuren waren so minimal, dass sie dort auch nicht angekommen sein dürften.)
    Die Versorgungsspannung ist zu hoch - rund 85 V statt der im Schaltplan angegebenen 78,5 V, was ich auf die erhöhte Netzspannung schiebe (Gerät ist nur zwischen 110/220 V umlötbar).


    Im Datenblatt zum relativ ähnlichen STK4044 steht bei den Erläuterungen zu den Bauteilen oft "oscillation suppression", aber diese Bauteile sind alle schon entweder erneuert oder (im Falle von Widerständen) mehrfach nachgemessen.


    Pin 3 - der Substrat-Masse-Pin - des STK4050 hat zwei Möglichkeiten zur Kontaktierung an der Leiterplatte mit unterschiedlicher Leiterbahnführung - da ich den Originalzustand nicht kenne habe ich auch hier die andere Variante versucht, ebenfalls ohne Erfolg. Trotzdem wäre natürlich interessant, falls jemand so ein Gerät hat und mir sagen kann, ob der innere oder äußere Anschluss korrekt ist.


    Ich nehme gerne Tipps entgegen - sowohl für den Fall, dass jemand schon diesen Fehler kennt als auch, wie man überhaupt sinnvoll die Ursache solcher Schwingungen eingrenzen kann.


    Gruß und Dank,
    Wolfgang

  • Hallo,


    danke für die Antwort - woher der STK ist muss ich morgen mal fragen, den hat noch der Besitzer getauscht.
    Tausch mit dem anderen Kanal ist leider nicht möglich, weil die Pins unter der Platine umgebogen sind und beim Zurückbiegen abbrechen - habe ich schon beim besagten Pin3 praktiziert, und alle 18 Pins mit Draht verlängern scheidet definitiv aus...


    Was wäre denn eine verlässliche Quelle?


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,


    der jetzt verbaute STK stammt von ASWO, nachdem ein vorher eingebauter von Reichelt sofort wieder verstorben war. Sollte also wohl ein Originalteil sein?!


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,
    als Last hatte ich entweder einen 4-Ohm-Widerstand oder gar nix - ändert nichts am Verhalten.


    Artikelnummer lt. ASWO-Lieferschein: geliefert 401 799, Ersatz für 230 910 (der Kollege war sich nicht mehr sicher welche er bestellt hat, weil die Bestellung schon länger zurück liegt und die Unterlagen woanders gelagert sind.)


    Gruß,
    Wolfgang


    PS zum folgenden Posting: Goldstar muss ja nicht schlecht sein - das Layout macht jedenfalls schon einen ziemlich durchdachten Eindruck.

  • Hallo. Da fiele mir nur noch ein, die 0,22 Ohm Widerstände durch induktionsarme MPC Typen zu ersetzten.
    Und vor allem dem Kunden nicht verraten, dass seine High -End Endstufe von Goldstar stammt ;).
    Viel Erfolg!

    Was steht ihr hier rum? Macht die verdammte Kiste Fertig!

  • Hallo,
    sehe jetzt erst dass "Alte Postings Editieren" blöd ist, weil das nicht in der Übersicht auftaucht...


    Also nochmal: Artikelnummer lt. ASWO-Lieferschein: geliefert 401 799, Ersatz für 230 910


    Wie gesagt, wenn jemand eine verlässliche Quelle für den STK nennen kann, immer her damit - ich bin inzwischen schon geneigt, den auf Verdacht nochmal zu tauschen.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,
    Segor hat auch keine "Originalen" - sie garantieren nicht für einen bestimmten Hersteller.
    Ich werde mal hier im Nachbarort einen besorgen, da gibt es einen Händler der sogar sowas exotisches anbietet.
    Mehr als auch nicht gehen kann er ja nicht.
    Gruß,
    Wolfgang

  • Moin,


    zwischen PIN 7-14 sowie 12-10 sollte je ein kleiner Kondensator sein.
    Versuche diesen zu Vergößern. Damit habe ich öfters schon Schwingneigung an STK´s unterdrückt. Laut Datenblatt von Sanyo sollte 100pF rein, kannste aber gerne 470pF...1nF probieren.
    Ist nicht schön, aber kann helfen.


    Gruß

  • schwingende hybride kenn ich garnicht! ist das erste mal dass ich davon hör....
    ?(
    die uher dinger hatt' ich "früher" öfter mal uffm tisch, mir (miss)fiel immer auf dass die platine so garnicht gut gesichert ist gegen stoss und damit bruch. vielleicht hast irgendwo nen haarriss auf der platte der den ärger verursacht?

  • Hallo,


    habe jetzt den STK4050V von einem kleinen Händler aus dem Nachbarort drin - schwingt erstmal nicht mehr, Dauertest steht aber noch aus. (Muss mir erstmal eine geeignete Last basteln.)


    Optisch sieht der STK zumindest ein bisschen "anders" aus als der, der drin war - ob nun besser oder schlechter kann ich nicht beurteilen, aber das V am Ende ist beim vermeintlichen Original (anderer Kanal) oben mit einem Balken geschlossen, bei dem Neuen jetzt nicht.


    An Haarrisse glaube ich nicht, weil keinerlei Klopfempfindlichkeit festzustellen war und weil die DC-Spannungen alle in Ordnung waren. Beim (vor mir schon von jemand anders) getauschten STK war relativ viel Waermeleitpaste dran, die bis zu den Anschluessen reichte. Ebenfalls waren Verfaerbungen an der Paste zu erkennen. Vielleicht lag es ja auch daran, wer weiß. Ich habe jetzt versucht, möglichst sparsam mit der Paste zu sein, vorher alle Reste der alten Paste entfernt und auch die Leiterplatte direkt um den STK gereinigt - der Kühlkörper musste ja sowieso raus, und dann kam man da gut dran.


    Die Platine hat tatsächlich nicht allzu viele Befestigungspunkte - bei "meinem" Gerät sind allerdings zwischen Leiterplatte und Bodenplatte jede Menge Schaumstoff-Pads, die die Platine gut unterstützen. Trotz der (jetzt nochmal schwereren) großen Ladeelkos würde ich das also zumindest bei diesem Exemplar für nicht riskanter als bei vielen anderen Geräten (speziell im TV-Bereich) halten.


    audioklassik: Du erinnerst Dich nicht zufällig, an welche der beiden Massen (inneres oder äußeres Lötpad) der Pin 3 gehört? Würde ja zu gern den Originalzustand wiederherstellen. Leider ist an dieser Stelle das Layout zwischen den beiden Kanälen unterschiedlich.


    Das mit dem Vergrößern der Kondensatoren merke ich mir mal für den Fall, dass es doch noch Probleme gibt. Leider stimmen die Kondensatorwerte nicht ganz mit denen im Schaltplan überein, bei meiner ersten Reinigungs- und Tauschaktion hatte ich nachher einen Kondensatorwert, den ich gar nicht mehr zuordnen konnte. (Zu viele gleichzeitig ausgelötet weil ich dachte, ich könnte sie ja nach Schaltplan wieder zuordnen - bis auf diesen Einen klappte dann immerhin der Vergleich mit dem anderen Kanal.)


    Gruß und Danke für die bisherigen Tipps,
    Wolfgang


    PS: Sorry für die Länge... ;-)

  • Hallo.


    Ich hatte auch mal eine schwingende STK. Die Loesung von Monitohop (siehe weiter oben) sollte das Problem beheben.
    Wenn induktionsarme Widerstaende nicht zu bekommen sind, kannst Du die eingebaute Widerstaende mal mit ein 100nF Kondi bruecken.


    MfG, Ron.