Yamaha RX-V800 schaltet sporadisch ab (nach Totalausfall)

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller: Yamaha
    Modell: RX-V800
    Fehler: Gerät schaltet manchmal unmotiviert ab




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:


    Ich habe das Gerät defekt bekommen (keine Funktion). Der Schalttransistor des Standby-Relais war defekt, die Standby-Spannung bracht beim Einschaltversuch immer sofort zusammen. Nach Wechsel des Transistors läuft das Gerät weitgehend wieder. Allein dieser Zusammenhang ist für mich nicht klar.


    Wird das Gerät nun eingeschaltet und dann direkt eine andere Taste betätigt (z.B. Eingangsumschaltung) schaltet der Receiver sofort wieder auf Bereitschaft. Wartet man ein paar Sekunden, lässt er sich bedienen. Manchmal erscheint beim Einschalten "Check SP wires" im Display, die Lautsprecher sind jedoch alle angeschlossen und funktionieren auch alle im Surround-Modus. Wird der Receiver über einen Trennschalter komplett vom Netz getrennt vergisst er manchmal Einstellungen (gewählter Eingang, DSP-Modus).


    Schaltplan oder Service-Manual ist leider nicht vorhanden.


    Nehme Hinweise gerne entgegen, in welche Richtung ich überhaupt suchen muss...


    Gruß und Dank,
    Wolfgang

  • Hallo!


    "Zusammenhänge" solltest Du bei Yamaha-Verstärkern nicht suchen, es gibt
    keine. ;)


    Erst mal die einzelnen Kanäle überprüfen, ob Gleichspannung am Ausgang
    messbar ist. Dann nen Schaltplan besorgen. Als nächstes würd ich wohl in
    der DC- und Overload Detection auf die Suche gehen.
    Nur so als Vorschlag...


    Gruß
    Frau Sony

  • Hallo,


    erstmal danke für die Hinweise. Nennenswerte Gleichspannung kann ich an den LS-Anschlüssen nicht messen, ist überall <= 40mV.


    Dann werd' ich mich mal auf die Suche nach dem Goldcap machen und doch mal ein Service-Manual bestellen - könnte allein für den Goldcap hilfreich sein, beim ersten Durchsehen ist mir der nämlich nicht begegnet. ;-)


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo Technikus,


    Schande über mich - das Gerät steht schon wieder zugeschraubt da und ist (bei mir, hatte ich als Eigengerät besorgt) im Einsatz, weil mir die Aussetzer beim Ausprobieren nicht auffielen. :-(


    Die vordere Bedienteilplatte mit den Bedienelementen hatte ich ausgebaut, weil auch der Drehgeber nicht mehr richtig funktionierte, zumindest auf dieser Leiterplatte wäre mir ein Goldcap aufgefallen, würde ich denken - aber in der Kiste sind ja insgesamt an die 20 Baugruppen drin, wo das eigentliche Bedienteil draufsitzt weiß ich noch gar nicht sicher. Da sowohl die Platte mit den Bedienelementen als auch die Platte(n) der Standby-Versorgung jeweils mit der auf dem Boden vergrabenen Hauptplatine verbunden sind, habe ich da eine üble Vorahnung, wo Prozessor und Goldcap sitzen könnten...


    Dieses Wochenende wird es leider nichts mit dem Nachsehen, ich hoffe mich nach dem nächsten Wochenende mit neuen Erkenntnissen melden zu können.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo!


    Ich kenne diesen Gerätetyp zwar nicht persönlich...aber die meisten der
    Yamaha-Verstärker, die ich bisher in den Fingern hatte, HATTEN KEINEN
    GOLDCAP!
    Die Dinger haben doch keinen Netzschalter sondern nur so nen Taster.
    Das heißt, das Gerät ist ständig am Netz und braucht keinen Cap.


    Das mit dem Goldcap ist ja keine schlechte Idee...ich würd's alternativ dann
    mal mit nem Reset probieren. Nur die Tastenkombiantion dafür kenne ich
    leider nicht. Dafür bräuchte man die Serviceunterlagen. :(


    Davon abgesehen...9 von 10 kaputten Yamaha-Verstärkern zeigen den
    gleichen Fehler: Sie schalten sich aus.
    Die Ursache dafür kann ÜBERALL liegen. Ich hatte da mal'n Gerät...da war
    das Netzrelais kaputt; bei einem anderen hatte ein ein popeliger Kondensator
    am Boxenausgang Schluss.


    Hm. Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. ;)


    Gruß
    Frau Sony

  • Abdul: wolfgang@leila.ping.de - danke!


    Frau Sony: Ja, die vielen Anfragen und Lösungen zu "Yamaha Verstärker schaltet ab" habe ich gelesen (OK, nicht alle, aber viele...). Da bei meinem Gerät aber keine Gleichspannung am Ausgang feststellbar ist und es sich auch sonst - wenn es läuft - recht normal verhält, schien es mir zumindest kein Fehler in der Endstufe zu sein, auf die die meisten anderen Probleme hinausliefen.


    Einen Goldcap oder etwas ähnliches muss er aber wohl haben - er wird bei mir über einen Trennschalter komplett vom Netz getrennt, und in den meisten Fällen behält er alle Einstellungen, auch wenn er 2 Tage vom Netz getrennt war. Nur eben nicht immer... (Ein paar Mal war auch schon alles weg, wenn er nur ein paar Sekunden vom Netz war - also wie Frau Sony schon schrieb, kein Zusammenhang erkennbar. ;-) )


    Der Hinweis auf den Goldcap erschiene mir insofern logisch, als es eben häufig gezielt bei Bedienung passiert - also dann, wenn auch etwas im NVRAM gespeichert wird. Aber vielleicht ist das ja - bei Yamaha - auch gerade ein Ausschlusskriterium, dass Logik erkennbar wäre...


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hatte den gleichen Verstärker da, beim ersten Mal 3 tage keinen Fehler gezeigt, beim zweiten Mal sofort beim Umschalten ausgegangen, der Speicherelko sitzt auf der von vorne gesehen zweiten Längs-Platine von rechts.
    Gruß
    Gregor

  • Hallo,


    das Gerät will mich offenbar wirklich ärgern...


    Gestern abend hat sich der Fehler auf einmal verschlimmert: beim Drücken einer Taste einer _anderen_ Fernbedienung ging das Gerät aus und liess sich auch erst nach einigen Minuten wieder einschalten. Seitdem ist ein Umschalten des Eingangs praktisch unmöglich, selbst wenn man nach dem Einschalten lange wartet geht er sofort in den Standby. Wenn man Glück hat, hat er beim nächsten Einschalten immerhin umgeschaltet.


    Den Goldcap habe ich gewechselt, immerhin konnte ich heute einen mit 0,1F statt des originalen mit 0,047F auftreiben - ich denke, der Unterschied sollte egal sein, aber geändert hat sich durch den Wechsel nichts.


    Falls jemand das Manual hat, wäre ich dankbar dafür - der Online-Kauf war auch ein Fehlschlag, weil viele Seiten fehlten. :-(


    Für Tips bin ich natürlich ebenfalls weiterhin dankbar.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Falls jemand das Manual hat, wäre ich dankbar dafür


    nun ich hab auch nur die reinen diagramme (ohne beschrieb, adjustment, stücklisten pp) mit 4.8 MB.
    mir würde das für eine reparatur genügen.
    was fehlt denn bei dir?

  • Hallo allezusammen,
    Abdul & WoWe: Ihr solltet jetzt den you send it-Link per E-Mail erhalten haben (Datei ca 14 MB).
    Abdul: Ich habe nicht gleich erkannt,das des als Zitat gemeint war


    Zitat

    Original von Abdul
    Falls jemand das Manual hat, wäre ich dankbar dafür


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • sorry hatte die quotes vergessen .....
    ergibt sich aber ausm weiteren dass ich die schaltung habe.
    ich zieh mir aber trotzdem das vollständige dok.. vllcht braucht mans doch mal.
    danke dir gerdio

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank an Gerdio für das Manual! Nachdem ich dem Acrobat Reader den japanischen Zeichensatz nachinstalliert habe, kann ich auch alle Seiten sehen - vorher blieben einige (genau die, die bei dem anderen auch fehlten) weiß, leider eben auch einige Teile des Schaltplans.


    Ich werd' mich dann mal auf die Suche machen. Irgendwie habe ich ja die Stromversorgung im Verdacht, aber logisch ist das auch nicht. Lautstärkeeinstellung geht problemlos, aber sobald ich auf eine andere Quelle umschalte, geht er sofort aus.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo
    Könnte ich bitte auch das Manual haben, das Ding ärgert mich immer noch... Wenn ich den neuen Goldcap kalt machen geht´s beim Umschalten gleich wieder aus.
    Danke und Gruß
    Grrrrg

  • Hallo,


    heute konnte ich mir endlich mal wieder Zeit für das Gerät nehmen, habe es aber immer noch nicht zum Laufen gebracht - immerhin habe ich einige neue Erkenntnisse.


    Zunächst nochmal das Verhalten "von außen":
    - Gerät lässt sich nach längerer Standzeit normal einschalten
    - solange die Einschaltverzögerung der Lautsprecher noch aktiv ist, ist jede Bedienung möglich
    (insofern war mein erstes Posting irreführend, ich hatte da immer solange gewartet, bis die Lautsprecher auch aktiv waren)
    - sind die Lautsprecher durch die Einschaltverzögerung aktiviert, ist praktisch nur noch Lautstärkeregelung möglich - eine Umschaltung, die den Signalweg beeinflusst (Quelle, Effekt ein/aus, Bass Extension, Processor Direct) führt sofort zur Abschaltung
    - manchmal ist nach Abschaltung ein Wiedereinschalten sofort möglich, meist dauert es aber einige Sekunden bis Minuten, bis das Gerät sich wieder einschalten lässt
    - Gleichspannung am Ausgang war in keinem Fall messbar (<= 50mV)


    Überprüft habe ich:
    - Standby-Spannung und geregelte 5V auf dem Function-Board (vor/nach IC528 ) einwandfrei, keine Einbrüche erkennbar
    - Reset-Signale (Kollektor von Q510, Q545) werden im Fall des Abschaltens nicht aktiviert
    - Überbrücken des Netzrelais (Achtung! Vorher Endstufen prüfen!) ändert nichts am Verhalten
    - Überstromsignale der Endstufen (an Kollektor Q20, Q23, Q26, Q29, Q32) nicht vorhanden
    - Summensignal an Q35 inaktiv (Basis/Emitter haben gleiches Potential, Manual sagt etwa 46.5V, ich messe 42.3V)


    Obwohl bis zur Basis von Q35 kein Signal messbar ist, sind an R92 im Fehlerfall etwa 3-3,5V messbar - auf beiden Seiten. Am Kollektor von Q35 ist die Spannung minimal geringer als auf der anderen Seite von R92, die Spannung wird also nicht von Q35 gespeist! Die Spannung schwankt ein bisschen und wird im Normalfall langsam geringer, werden die 3V unterschritten fällt sie meist schnell bis auf etwa 0-1V, dann lässt sich das Gerät wieder einschalten (die Schwelle scheint bei etwa 2V zu liegen).
    Die Spannung bleibt dann ungefähr konstant, bis die Relais der Lautsprecher-Einschaltverzögerung anziehen, dann fällt sie schlagartig auf etwa -0,5V. Der 100k Widerstand R751 (rechts unten am Hauptprozessor IC525, Seite 49 im PDF) ist messtechnisch in Ordnung.


    Ich sehe keinen weiteren Verbindungspunkt des Signals PRI (Überstromabschaltung) außer R92 und den Bauteilen direkt am Prozessor - für mich sieht es also nach einer Fehlfunktion des Prozessors aus, aber das ergibt wiederum keinen Sinn mit der Erkenntnis, dass der Fehler mit der Umschaltung des Signalweges zusammenhängt.


    Ist das Verhalten bei Deinem Patienten genauso, Grrrg?


    Falls sonst jemand noch eine Idee hat, was ich überprüfen könnte, bin ich für Hinweise dankbar.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,


    das Problem mit dem Receiver habe ich endlich gefunden.


    Der Goldcap hat offenbar vor seinem Ableben noch auf die Platine gehustet, jedenfalls waren darunter zwei Leiterbahnen (PRI und MFMT) stark korrodiert, wodurch es wohl einen Kurzschluss oder eine tagesformabhängige Spannungsquelle zwischen den beiden Leitungen gab. (Originalzustand siehe Anhang) Das führte dann zum Abschalten.


    Diesen Schaden habe ich erst nicht gesehen, weil ich die Leiterplatte zum Tausch des Goldcap nicht ausgebaut hatte, und durch den neuen Goldcap in anderer Bauform war er dann fast verdeckt.


    Jetzt habe ich die Leiterplatte gründlich mit Kontakt LR gereinigt, den Lack an der Stelle entfernt und neuen Schutzlack aufgetragen. Bisher läuft das Gerät einwandfrei, auch die Spannungen an PRI sind jetzt wieder unauffällig.


    Vielleicht hilft es ja jemand anders mit diesem Gerät.


    Gruß,
    Wolfgang