• Hallo, ich habe in eine Französischem Forum folgende Schaltung zu ersatz der AD1 gefunden.


    Ich habe diesen dann mal Nachgebaut, aber leider funktioniert sie nicht richtig. Was heißen soll, Sie zieht fast doppelt so viel Strom Wie Sie eigentlich sollte nämlich satte 150mA !! 8o 8o


    Kann mir vielleicht jemand helfen und mir sagen, welchen Wert ich ändern müsste, damit die "Röhre" richtig funktioniert?


    Anbei mal die Schaltung.


    Ich hoffe jemand kann mir helfen.


    MFG


    Mario

  • Naja eigentlich ist das Ding ja eine spannungsgesteuerte Stromquelle, die Spannung zwischen G und K aka f/f' wird ab einem Offset von 5,1V um ca. 2 verstärkt und steuert dann den Strom, ca. 7mA/V. Das Verwirrspiel beginnt bei der Gegenkopplung vom Drain zum Eingang; entweder musst Du da eingreifen oder den Source-Widerstand größer machen, beides beeinfluss aber sowohl Arbeitspunkt der Schaltung als auch Steilheit der "Röhre". Ich würde das Drumherum in der Schaltung mal zusammen mit dem Emulat in Spice hacken und dann mal gucken, wo sich optimal was drehen lässt.

  • Eben, darum schrieb ich ja auch: das Drumherum UND das Emulat. Auch eine Röhre kann in der einen Schaltung besser, in einer anderen schlechter arbeiten. Nachbauten wie diese sind dann vielleicht für eine bestimmte Aussenbeschaltung optimiert. Daher: Aussenbeschaltung posten zusammen mit Soll- oder Wunschwerten der Größen (Ua, Ia, ug, ia bzw ua usw)

  • Also ich wollte Die "Röhre" eigentlich Universal einsetzen, was heißen soll, ich kann die in jedes Radio mir einer AD1 einsetzen, ohne eine anpassung machen zu müssen.


    Un die "normalen" Werte einer AD1 sind:


    Ua 250V
    Uf 4V
    If 0,95A
    Ug1 -45V
    Ia 60mA
    S 6mA/V
    D 25%


    MFG


    Mario


    PS: Zum testen ist die Röhre mal in einem "Telefunken" Arie eingebaut. Man kommt aber unheimlich schwer zum messen hin, ohne das Chassi groß auszubauen.

  • Über welchen Widerstand liegt das Gitter an Masse und was liegt in der Kathodenleitung? Oder wenn Kathode/Fäden an Masse: welche Spannung liegt am Gitter über welchen Widerstand an? Liegt die wirklich an, oder hat der Block ggf. Feinschluss? Für eine realitätsnahe Simulation bräuchte man schon die Betriebsdaten der zum Messen vorliegenden Schaltung, wie gesagt, ein 1:1-Allround-Ersatz müsstest Du Dir schon aus Glas und Blech basteln...

  • Also ich habe jetzt mal ein Programm gefunden, wo ich die Schaltung Simulieren kann:


    http://focus.ti.com/docs/toolsw/folders/print/tina-ti.html


    Die Schaltung muß funktionieren.


    Das problem, was ich sehr wahrscheinlich habe ist, das die Gitterspannung von meinem Radio nicht passt! oder sogar gegen 0V geht, denn in der Simulation kann man das sehr gut sehen, ab wann die 150mA fließen.


    MFG


    Mario
    anbei mal die Schaltung, falls Sie jemand ausprobieren will.

  • Sehr schön, der Mensch weiss sich zu helfen :) Bei 0V ist so ziemlich jede Röhre aus dem Arbeitspunkt, stimmt da etwa irgendwas an Deinem Radio nicht? Bei 0V zwischen g und f/f' sollte diese Röhre bei 100V Anodenspannung bereits 150mA fliessen lassen, insofern würde ich doch noch einmal genau auf das Radio schauen. Hast Du mal einen Schaltplanausschnitt von der Kiste?

  • Also der Fehler liegt an meinem Gerät! der Widerstand für die Negative Gitterspannung ist unterbrochen. Werde mir morgen erst nen neuen Widerstand besorgen.


    Dieser fehler ist mir nicht aufgefallen, da die AD1 die im Gerät drin war ziemlich am Ende ist (ca noch 15% leistung) also schon unbrauchbar.


    Mal sehen, wie diese sich dann verhält, wenn die -45 da sind.


    Melde mich morgen wieder ob alles geklappt hat.


    MFG


    Mario

  • So, bei Ua=250V komme ich auf einen Gittereinsatzpunkt, d.h.
    Ia=0mA von -49,16V (ganz ohne SPICE, nur mit Ohmschen Gesetz
    und Taschenrechner***).


    Ab da geht es mit einer Steilheit von ziemlich genau 5,005mA/V
    weiter (den Einfluss der beiden Filament-"Ersatzwiderstände"
    habe ich da mal außen vor gelassen).


    Sättigung bei ca. 171mA (exemplarstreuungsabhängig von der maximalen
    Ausgangsspannung des TL062* und des Ugs(th)** des IRF840); d.h. bei
    Ug=-14,91V ist die "AD1" am Ende.


    Hast Du die Schaltung richtig aufgebaut? Du hast doch einen Röhrentester,
    wieso testest Du die "AD1" nicht erstmal da? Ich denke, der Fehler liegt
    im Aufbau der Schaltung, oder im Gerät.


    Ich weiß ja, dass die AD1 teuer ist... vor einiger Zeit wurde eine
    NOS-OVP-AD1, aber dafür geröngt, bei eBay für über 1000€ verkauft...



    Edit: Hier angenommen mit:
    * +Ub - 1,5V
    ** 4,2V @ Id=200mA
    *** 20 Jahre alter HP15C - UPN rulez!

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

    2 Mal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • Vergessen: Weil das Gitter bei dieser Ersatzschaltung nicht stromlos ist, ist es
    evtl. sinnvoll, den Gitterableitwiderstand etwas kleiner zu machen...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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  • stimmt!
    das gitter hängt (DC-mäßig) über ca. 25Mohm auf anodenspannung!


    das ist eigentlich zieml. sch... , dann bei 1M gitterableitwiderstand hast du dann noch immer 10V!
    bei 100k dann nur noch 1V. aber dann geht viel lautstärker verloren, weil das den ausgang der NF-triode AC-mäßig deutlich belastet.


    Gruß
    Bernhard

  • Genau genommen eine Ersatzspannungsquelle mit Ui=15,469% x Ua und Ri=16,186919M... :D :D :D
    Macht am Gittereinsatzpunkt (heißt der so?) ca. 5,4µA, oder eben 5,4V an einem
    1M Gitterableitwiderstand... nicht gerade wenig. Da hätte man noch was mit
    einem FET basteln können...
    Ansonsten finde ich die Idee nicht schlecht, wenn auch die Kennlinie strikt
    gerade ist, und nicht den Verlauf einer Triode hat...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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  • Hallo,


    Die AD1 wird nach Herstellerempfehlung mit einem Gitterableitwiderstand von 0,3-0,7M betrieben. Bei einem Arbeitspunkt bei -45V sind die 1,6-3,8V Offset vernachlässigbar, da macht eine Röhre mit leichtem Vakuumproblem oder Gitteremission wesentlich mehr.


    In der Praxis liegt in der Anodenleitung der Endtriode noch ein induktiver Arbeitswiderstand. Wegen der Gegenkopplung über die 15%Ua(Simulation des Durchgriffs)ist der Aussteuerbereich am "Gitter" dann wesentlich höher als die statischen Berechnungen bei einer Ua=250V ergeben.
    Muss auch so sein, die AD1 soll ja mit 30Veff angesteuert werden können.


    gruß mike

  • Also, nachdem ich den kaputten Gitterwiderstand an meinem Gerät repariert habe habe ich die "Röhre" nochmals eingebaut und siehe das das Gerät spielt auf anhieb.


    Dafür ist für mich dann das Thema abgeschlossen.


    Vielen dank für die Zahlreichen Tipps.


    MFG


    Mario