Röhrenradio Philips Saturn 641 Stereo

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller: Philips ( Saturn 641 Stereo )
    Modell: B6D41A
    Fehler: NF-Endstufenröhre defekt



    Hallo zusammen,
    Dieses Radio ist normalerweise mit zwei ELL80 bestückt.
    Eine ELL80 wurde bereits mit Adapter von zwei EL95 ersetzt, die andere ELL80 war defekt.
    Jetzt hab ich mir auch diesen Adapter mit zwei EL95 gebaut und das hat auch funktioniert.
    Folgendes Problem:
    Der linke Adapter ( von hinten aufs Chassis gesehen ) leuchtet auffällig sehr sehr viel heller als der andere.
    Wenn ich die beiden Adapter gegeneinander tausche ändert sich nichts.




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    Ich habe wenig Ahnung von Röhrentechnik.
    Die Heizspannung habe ich bei beiden Adaptern gemessen 6,3V
    Platine hab ich auch nachgelötet.
    Was mir noch aufgefallen ist:
    Wenn ich das Gerät auf Stereo schalte wird der Ton sehr dünn und leise.


    Bitte um Hilfe
    Gruß
    macdistel

  • Hallo macdistel,
    miss mal die Heizspannungen direkt an den Röhrensockeln und tausche mal die Röhren untereinander (einzeln) aus.


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • HI
    Hats Du mal, und das geht in diesem Fall auch ohne Ahnung von Röhrentechnik ganz einfach, die Spannungen an den beiden Sockeladaptern verglichen und nach Unterschieden gesucht?
    Wenn Du eklatante Unterschiede(größer 10%) findest, schreibe mal, welche!
    Was meinst Du mit "Leuchten"? Doch nicht etwa, daß eine der Röhren rote Backen hat? Hoffe, Du verstehst was ich sagen will: Im Normalfall glühen nur innen die Kathoden. Bei überlast, def. Koppelkondi etc glühen außen die Anodenbleche der betreffenden Röhre. Ist dann natürlich "heller".
    Prüfe unbedingt die Koppelkondensatoren zum Steuergitter.
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Hallo nochmal,


    also ich hab die Spannungen an den Röhrensockeln verglichen und keine Unterschiede festgestellt.


    Es glühen dann diese großen Bleche, ich nehme mal an wie Du schon beschrieben hast die Anodenbleche.



    Wie finde ich die Koppelkondensatoren zum Steuergitter ?


    Gruß und Danke
    macdistel

  • Mach mal ein Bild vom Chassi. Wenn mich nicht alles täuscht müsste ich ein SM haben, nur finde ich es auf die Schnelle nicht mit Deiner Typbezeichnung. Vielleicht komme ich mit dem Chassi-Bild schneller ans Ziel.


    EDIT:
    ..und miss mal den Anodenstrom.

  • HI
    Kann mir nicht vorstellen , daß an beiden Sockeln die Spannungen gleich sind, wenn eine Seite außen glüht, also überlastet ist. Wie repmike schreibt, an den Anschlüssen der beiden Steuergitter darf KEINE positive Spannung sein, nicht einmal nulkomma nochwas. Die Kathoden dürfen einige Volt führen, ähnlich wie die heile Seite.
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Ich werde noch mal messen, hab aber im Moment wenig Zeit.


    Ein Bild vom Chassis werde ich machen ( dauert noch ein bischen )



    Zur Messung des Anodenstroms muss ich doch die Leitung irgendwo auslöten oder wie macht man das am besten ?
    Wie hoch sollte der Anodenstrom sein ?


    Nochmal Danke für Euer Bemühen


    macdistel

  • Hallo!
    zur messung des anodenstroms:


    entweder du misst den kathoden-widerstand (kathode gegen masse) bei ausgeschaltetem gerät erst mal nach.
    danach mißt du im betrieb den spannungsabfall an diesem widerstand.
    daraus bekommst du die SUMME der beiden anodenströme.


    ansonsten kannst du problemlos das mA-meter PARALLEL zur primärwicklung des ausgangsübertrager legen.
    dann hört man natürlich nix mehr. ist aber egal.
    also: anode 1 gegen erste anodenspannung (also den mittelabgriff der primärwicklung vom ausgangsübertrager). danach anode 2 gegen anodenspannung. diese anoden spannung liegt an einem der großen elkos auch an.
    also zunächst messen (gerät aus, elkos entladen): anode gegen die verschiedenen großen elkos. wo der geringste widerstand ist, bist du für die beschriebene messung richtig. sollten ca. 350 bis 550 ohm sein.
    (diese 350 - 550ohm bilden zwar dann für die strommessung einen nebenschluß, aber das messgerät ist deutlich niederohmiger, sodass fast der ganze strom durchs messgerät fließt).
    verstehst du, wie ich das meine?



    autrennen brauchst du hierzu nichts.
    Gruß
    Bernhard

  • HI
    @ bartolus: gut beschrieben, aber ich würde einfach nach der Kathodenspannung schauen, der Kathodenwiderstand ist ja eigentlich wie jeder R ein "Strom- Spannungs- Wandler", vorrausgesetzt, er hat nach der Tortur noch den richtigen Wert.
    @ macdistel: kontrolliere, nein besser: wechsele diein meinem Bild als C8 und C9 bezeichneten Kondensatoren, dann ist zu über 90% Ruhe im Karton. Wenn dem so sein sollte, dann mache das auch auf der (noch) heilen Seite prophylaktisch. Schlechte Bässe: Kathodenelko erneuern, sonst koppelt die Endstufe bei niedrigen Frequenzen gegen.
    Mache ich bei jedem Röhrenradio
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Hallo,


    also ich hab jetzt nochmal die Spannungen an den beiden Röhresockeln gemessen und verglichen.


    Keine Abweichungen feststellbar. An den Pins 1,3,8 und 9 habe ich 270V gemessen. ( 270V zu hoch ?). An den anderen 0V.?


    Außerdem ist das glühen des Anodenbleches nur noch an einer EL95.


    Um die NF-Endstufenröhren habe ich vier Kondensatoren gefunden mit 22nF/ 400V bzw. 125V . Könnten das die Koppelkondensatoren sein?
    Sie sind gelb und sehen wie ein großer Widerstand aus.


    Wo bekommt man solche Kondensatoren ( bei ASWO könnte ich bestellen ).


    Nochmals danke und Gruß
    macdistel

  • Ich glaub ich hab den Fehler gefunden


    Beim Tauschen der Röhren hab ich festgestellt dass ein Röhrensockel so wackelig ist.
    Auf der Platinenlötseite war dann eine Leiterbahn direkt nach dem Pin des Röhrensockels unterbrochen. ( kaum sichtbar )


    Nachdem ich die Unterbrechung beseitigt habe ist dieses glühen der einen EL95 verschwunden.


    Jetzt lass ich das Gerät mal eine weile laufen ( ich trau dem Frieden noch nicht )


    Auf jeden Fall ein großes Lob an dieses Forum


    Gruß
    macdistel

  • Kann nur g1 gewesen sein...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Hallo,


    macdistel, wenn deine Messungen stimmen, hast Du ein Problem.


    tcfkao, wie kommst Du darauf?
    Ein G1, das in der Luft hängt, lädt sich negativ auf und der Anodenstrom versiegt von allein.
    Oder was meinst Du?


    gruß mike

  • repmike, hö?
    Wenn das Steuergitter offen ist, fehlt die negative Vorspannung K-G1, die
    Röhre gibt Vollgas. Wäre Anode unterbrochen gewesen, hätte eines der
    Gitter den Strom abbekommen, und geglüht; aber nicht die Anode.
    Wäre Kathode unterbrochen, wäre kein (kaum) Strom geflossen.
    Vielleicht hat das Ding mit offenem Steuergitter auch wild geschwungen,
    und so die Röhre überlastet.

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  • Aha, hab ich deine Gedanken doch richtig gedeutet.


    Bei einer Unterbrechung zum G1 wird die negative Vorspannung in der Röhre erzeugt.
    Die Elektronen aus der Kathode landen auch auf dem G1 und weil da nichts abfliesen kann, wird`s immer negativer. Die Röhre sperrt sich selber, daher kann´s auch nicht schwingen.


    gruß mike

  • Nö, falsch, setzen, 6! :D :D :D


    Habe es gerade ausprobiert an der EL41 single ended Endstufe eines
    Grundig-Radios 2012, das ich gerade offen hatte. G1 direkt an der
    Röhre freigelötet. Am 175 Ohm Kathodenwiderstand normalerweise
    6V, mit G1 offen bis 13V - da habe ich abgebrochen, wollte nicht
    die EL41 und den Selengleichrichter schädigen.
    13V/175Ohm = 74mA, wenn das mal nicht Vollgas ist...
    An G1 habe ich nicht gemessen, sonst wäre mir die Lautsprechermembran
    entgegengekommen.

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