Grundig Studio 1500

  • Habe folgendes Problem und zwar ist die Plattenspielerwiedergabe sehr sehr leise.Ich vermute daher das der vorverstärker defekt ist aber ich habe leider kein schaltbild un weis daher nicht wo ich mit suchen anfangen soll. Bin für jeden Tipp dankbar!

  • beide Kanäle zu lesie? Falls ja dürfte etwas "gemeinsames" kaputt sein, beispielsweise eine fehlende Stromversiorgung.

    Claudia hat 'nen Schäferhund
    Und den hat sie nicht ohne Grund

  • Hallo mario_nks,
    ich kenne die Anlage jetzt nicht näher, aber welches Tonabnehmersystem ist den an deinem Plattenspieler? Ist es ein Magnetsystem oder ein Moving-Coil System. Bein Magnetsystem wird als Nadel ein beschliffener Diamant verwendet. Die Schwingungen der Nadel werden vom System in elektrische Impluse umgesetzt, die wiederum durch den eingebauten Magneten verstärkt an den MM- (Moving Magnet) Phonoeingang des Verstärkers weitergegben werden.
    Das Moving-Coil System (MC)ist eine Weiterentwicklung des MM-Systems. Um negative Einflüsse des Magneten bei der Signalverarbeitung zu vermeiden, werden die von der Nadel abgetasteten Signale ohne Verstärkung weitergegeben. Bevor nun dieses Signal an den MM-Eingang kommt muß es vorverstärkt werden oder der Verstärker verfügt über einen sogenannten MC-Eingang bzw. einen MM/MC Umschalter.
    Ich hoffe ich habe dich mit meiner Erklärung nicht gelangweilt. Aber als ehmaliger DJ habe ich mich etwas mit der Materie beschäftigt.




    Gruß
    Nobody

  • Abschlußbericht:


    In die Anlage ist irgendwann mal ein Falsches Abtastsystem eingebaut worden.Habe jetzt das Orginal eingebaut und es spielt jetzt in der richtigen Lautstärke! (Diese Ganze Stereoanlage hat überhaupt keine Vorverstärker für Plattenspieler´(ist aus Schaltbild ersichtlich))


    Vielen Dank an alle die geholfen haben!


    Mario

  • Moin,
    die Antwort von Nobody zur Funktion eines Tonabnehmers ist ueberholungsbeduerftig, sonst geraet noch Falsches in Umlauf.
    Grob unterscheiden wir piezoelektrische, magnetische und dynamische Tonabnehmer.
    Die Piezoelektrischen (Kristall-, Keramiksystem) erzeugen eine Spannung durch verbiegen eines Kristall- oder Keramikplaettchens. Sie sind ein hochohmiger, kapazitiver Generator und liefern eine hohe Spannung, etwa 300mV.
    Diese Systeme benoetigen nur einen hochohmigen Hochpegeleingang (470kOhm) und keinen Vorverstaerker.
    Ausserdem liefern sie sozusagen automatisch den korrekten Frequenzgang ab, muessen also nicht entzerrt werden.


    Die Magnetischen Tonabnehmer (MM) bewegen mit der Nadel einen Magneten, der zwischen den Polschuhen eines Elektromagneten angeordnet ist. Die Aenderungen des Magnetflusses im Kern des E-Magneten erzeugt in seiner Spule eine Spannung, die dem Verstaerker zugefuehrt ist.
    Die abgegebene Spannung ist klein, etwa 2mV. Der Tonabnehmer benoetigt einen bestimmten ohmschen Abschluss (47kOhm) und eine bestimmte Lastkapazitaet (um 120pF), die durch die Tonabnehmer- und Plattenspieleranschlussleitung gebildet wird.
    Die Dynamischen Tonabnehmer (MC) bewegen mit der Nadel eine Spule, die zwischen den Polschuhen eines kraeftigen Dauermagneten angeordnet ist.
    Die abgegebene Spannung ist winzig, ca. 0,2mV, die Tonabnehmer werden an niederohmigen Abschluessen von einigen 10 Ohm betrieben.


    Beide Systeme benoetigen einen Entzerrer-Vorverstaerker, dessen Frequenzgang (genormt) spiegelbildlich zum Schneidfrequenzgang ist. Bei der Wiedergabe werden die Hoehen abgesenkt und die Baesse angehoben, so bekommt man laute Baesse auf der Platte in den Griff und vermindert das Plattenrauschen. Die mechanischen Vorgaenge beim Schneiden und Abspielen einer Platte sind einigermassen kompliziert und schwer in den Griff zu bekommen.
    Ausserdem muessen die Vorverstaerker extrem rausch- und brummarm sein, was besonders beim MC-VV ein Problem darstellt.


    Bei den allgemein gebraeuchlichen Stereosystemen gibt es das spannungserzeugende Element natuerlich doppelt ;-)


    Der Vorteil des Kristallabnehmers ist der guenstige Preis und seine hohe Ausgangsspannung. Als Nachteil muss die Nadel eine recht grosse Kraft aufbringen, um die Piezoelemente zu verbiegen. Das bedingt neben anderem eine hohe Auflagekraft
    (entspricht etwa 5-10g); alles zusammen sorgt fuer hohe Verzerrungen. Dafuer funktioniert(e) es auch bei einfachen Plattenspielern mit grober Mechanik.


    MM- und erst recht MC-Systeme benoetigen nur sehr wenig Kraft, um die Nadel auszulenken. Deshalb kann man die Auflagekraft auf ein Minimum druecken (1-2g) und dennoch optimal abtasten. All das ermoeglicht eine verzerrungsarme Abtastung, wenn Tonabnehmer und Tonarm eine hochwertige Ausfuehrung sind und optimal aufeinander abgestimmt sind. Es laesst sich nicht jeder Abnehmer an jeden Tonarm montieren, es muessen bestimmte Regeln bezueglich Eigenresonanzen und anderer Parameter eingehalten werden. Wegen der hohen mechanischen Praezision sind wirklich gute Tonabnehmer und Tonarme auch so teuer.


    Eine hochwertige Qualitaet "fuers Volk" lieferte Dual mit den kardanisch aufgehaengten Tonarmen. Ihre Besonderheit ist, dass sie statisch ausbalanciert sind. Die Auflagekraft wird durch eine Feder erzeugt. (Einstellen: Federkraft auf Null stellen, rechts am Tonarmlager. Tonarm mit Gegengewicht ausbalanzieren und erforderliche Auflagekraft mit der Feder einstellen. Auf dem Federhaus ist eine Skalierung.
    Antiskating einstellen, gleicher Wert wie Auflage, auf Nadeform achten (Rund, Elliptisch))
    Dieser Tonarm funktioniert in jeder Lage, auch kopfueber und bei Schwerelosigkeit...;-)


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    Peter