Goldcab vergrößern = Netzausfall-Puffer auch größer?

  • Hallo,


    wenn ich bei einem Blaupunkt RTV286 den eingebauten Coldcab 5,5V 0,2Farad (auf der Frontplatine)gegen einen mit 5,5V 1Farad austausche, verlängert sich dann auch die Netzausfall-Überbrückungszeit?
    Laut Bedienungsanleitung hält der RTV286 die Senderliste 1Jahr, die Uhr + Timer 7 Stunden.


    Gruß,
    Herbert.

  • Im Prinzip ja. Früher waren die Goldcaps teuer und hatten eine kleinere Kapazität. Heute sind die Dinger billig geworden. Also kannst Du theoretisch einbauen, was der Platz hergibt. Nur bei einem sehr alten Bondstec VCR gab das Probleme, weil da der Ladestrom des Goldcap als Resetkriterium des µProzessors zweckentfremdet wird. Aber das war eine sehr eigenartige und fehleranfällige Schaltung.

  • Hallo,


    zuerst mal vielen Dank für die Hinweiise! :-)


    Nachdem ich also nun die 5fache Kapazität eingebaut habe, war ich enttäuscht, dass heute früh, nach 8 Std. die Speicherung wieder weg war! Den hatte ich zuvor ca. 6Std am Netz Wie lange muss ich denn nun ungefär laden, damit das Teil voll ist?


    Weiß jemand, wie die typische Ladezeit beim Original 0,2Farad-Coldcab liegt, bis er die in den technischen Daten des RTV286 angegebenen 7 Stunden bereitstellt?


    Gruß,
    Herbert.

  • Gold Caps sind innerhalb von Sekunden geladen fast wie ein Kondensator, wenn der orig. Cap es z.B. 10min schafft kannst du mit der 5-fachen Kapazität auch nur knapp 1Std. hinbekommen. Die Gold Caps sind was die Uhrzeit angeht nur in der Lage wenige Minuten zu überbrücken, da das ganze System ja weiterlaufen muss-für statische Senderspeicherung langt es länger

  • also ich glaube nicht das der Video seinen Senderspeicher durch Goldcappufferung über 1Jahr halten kann (muß noch ein Akku da sein oder Lithiumbatterie),


    was den Goldcap angeht da solltest Du wirklich mal den Kasten so lange am Netz lassen bis er wirklich voll ist und dann nochmal gucken



    eventuell existiert ja auch ein Nebenwiderstand zum Goldcap bedingt durch Verunreinigungen auf der Leiterplatte oder ähnlich.

    Gruß vom THOMSONFREAK


    Nicht immer nur rumnölen und anderen die Schuld geben sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen !

  • Der RTV286 ist doch der Philips aus der MM-Serie, stimmts? (MFB....)


    Lt. Goldcap. Datenblatt kann es Minuten dauern bis die volle Kapazität erreicht ist, nach einigen Sekunden ist der noch nicht voll, zumindest nicht garantiert.


    Die Uhr läuft weiter weil der Prozessor mit einem zweiten Quarz statt mit ca. 10MHz (?) nur mehr mit 32,xxkHz getaktet und deshalb sehr viel weniger Strom braucht.


    Wie schon in einem anderen thread geschrieben, schaltet manchmal aber auch die Software nach 7-8h ab, da dann normalerweise die Spannung am Goldcap gerade noch die erforderlichen 2V (oder 1,8V je nach Prozessor) beträgt. Darunter könnte der uP verrückt spielen und alles mögliche bzw. unmögliche anstellen - deshalb definierter Reset. Wenn deine SW sowas drinnen hat, dann hilft kein noch so großer Goldcap. Ev. jedoch die OptionBytes...

  • Zitat

    schaltet manchmal aber auch die Software nach 7-8h ab, da dann normalerweise die Spannung am Goldcap gerade noch die erforderlichen 2V (oder 1,8V je nach Prozessor) beträgt.


    Du kannst probeweise (oder auch für immer ;) ) den Goldcap mit einem Batteriepack bestehend aus 3 Zellen (4,5V) mit einer Diode in Reihe überbrücken.


    Dann schauen, ob die Daten nach 8h noch da sind...


    Gruß
    Toni


    PS: verwendest du einen "Power Safer"?

  • Hallo,


    sorry, das hätte ich auch gleich machen können ;-)


    Seit ca. 4 Std. ist das Gerät am Netz und ich messe 4,88V.
    Klemme ich ab, sind es 4,86Volt.
    Nach 10Min -ohne Netz- sind es nur noch 4,70Volt.
    Nach insgesamt 30Min nur noch 4,45 Volt.


    Ist das normal? Demnach wäre es kein Wunder, dass nach wenigen Stunden die Spannung für den Speicher nicht mehr reichen würde, oder ?


    Gruß.

  • Die Entladekurve solte ähnlich einer Parabel sein . Also am anfang sinkt die Spannung stärker als zum schluß .

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • Zitat

    Wenn deine SW sowas drinnen hat, dann hilft kein noch so großer Goldcap. Ev. jedoch die OptionBytes...


    Kapier ich nicht. Ein größerer Goldcap verliert doch auch langsamer seine Ladung und somit bleibt die Spannung auch länger erhalten...oder blick ich die Zusammenhänge nicht?



    Zitat

    Du kannst probeweise (oder auch für immer ) den Goldcap mit einem Batteriepack bestehend aus 3 Zellen (4,5V) mit einer Diode in Reihe überbrücken.


    Echt? Batteriepack? Die Diode soll dann vor einem Aufladen der Zellen schützen,- oder? Was wäre, wenn ich Akkus nehme? wären dann zwar etwas überversorgt mit U aber sicher sind die bei den minimalen Ladeströmen nicht sonderlich belastet?
    Wären also Akkus eine Alternative oder halten Primärelemente lange genug zum Puffern?


    gruss,
    Herbert.

  • Zitat

    Die Diode soll dann vor einem Aufladen der Zellen schützen,- oder?


    ja.


    Zitat

    Wären also Akkus eine Alternative oder halten Primärelemente lange genug zum Puffern


    kommt drauf an.
    Es gibt 2 Wege das rauszubekommen:
    1): rechnen. Theoretisch sollte ein Alkaline-Mignon-Pack die ca. 3500-fache Energie wie der 1F-cap liefern. Wenn der 0,2F-C 7h hält, würde der Mignon-Pack rechnerisch 14 Jahre Netzausfall brücken können.


    2): Stromaufname aus Cap messen und rückrechnen. Gute Alkali-Mignon-Zelle hat 2,7Ah.


    Toni

  • Hallo Toni,


    danke für die Rechnung! Mir würden auch 5 Jahre reichen! ;-)


    Was ist aber mit Akkus als Alternative? Würde das nicht auch funktionieren oder wären die durch diese Pseudo-Erhaltungsladung eher nicht so langlebig wie Alkali-Zellen?
    Nach diesem Prinzip könnte ich also auch andere Geräte umrüsten.
    Hab da zwei-drei Marken-Videorekorder, die gerade mal höchstens 10 Sekunden Netzausfall überbrücken.


    (mittlerweile, nach ca. 100Min, sind es übrigens nur noch 4,07Volt)



    Gruß,
    Herbert.

  • Ein Akku ist eher ungünstig. Schaltung muss geändert werden, um einen definierten Dauerladestrom zu erzeugen. Bei Dauerladung sollte man zudem keine allzu hohe Lebensdauer erwarten.


    Zitat

    Wenn deine SW sowas drinnen hat, dann hilft kein noch so großer Goldcap. Ev. jedoch die OptionBytes...


    Soll heissen, dass der Prozessor nach 7h die Uhr abschaltet. Unabhängig von der Spannung am C


    Toni

  • Real_Toni


    Zitat

    Soll heissen, dass der Prozessor nach 7h die Uhr abschaltet. Unabhängig von der Spannung am C


    Aha. Du bist nicht zufällig Konstrukteur bei PHILIPS? :D :D :D


    Jeder vernünftige Schaltungsentwickler wird bestimmt nicht die Zeit als Kriterium wählen, sondern eher eine Komperatorschaltung, die den kritischen Spannungswert erkennt und den µC oder die Echtzeituhr geregelt abschaltet.


    Die Zeitabschaltung ist deßhalb unzuverlässig, weil die Zeitmessung unzuverlässig wird, wenn die Spannung aprupt einbricht und der Oszillator seine Frequenz ändert.


    Ein Spannungskomperator arbeitet sehr viel zuverlässiger. Übrigens: Solche "dollen" Schaltungen wie der geschilderte ladungsabhängige µC-Reset kamen von o. g. Hersteller.


    Was sind den OptionBytes? Sollen das irgendwelche binären Werte im Festwertspeicher sein (Akku)? Nie gehört.


    Oder bin ich mit den "Stapelwerten" zu Old-Fashioned" ?


    Gruß
    Helferlein

    2 Mal editiert, zuletzt von Helferlein ()

  • Real_Toni


    Um Himmels Willen! Ich hatte nie die Absicht eine Mauer zu bauen, ähhhhhhh Dich zu beleidigen :] :D 8)


    Im Ernst: Wenn es so rübergekommen ist, sorry.



    Zitat

    Aber du weisst ja selber: Ingenieure sind kreativ


    besonders beim Schaffen neuer Probleme und bei Überziehen des Kostenkontigentes bei einem Projekt.


    (So geht es jedenfalls mir)



    Gruß


    Dippeling Helferlein

  • Hallo,


    gerade erlebte ich eine große Enttäuschung!
    Batterie bzw. Akku-Pufferung nutzt gar nix!


    Gestern baute ich -testhalber- einen 3-Zellen-NiMH-Akkupack ein, den ich einfach mal parallel zum Goldcab legte! Nach ca. 5Std. Ladezeit, um 22Uhr trennte ich den RTV286 vom Netz und maß danach 4,46 Volt.


    Heute früh um 7Uhr, also nach 9 Std. maß ich 4,15Volt und dachte: Toll! Legte den RTV286 ans Netz und wieder war alles auf Null gestellt (bez. 20.00Uhr blinkte)!?!?!?


    Hat also diese Goldcab nix mit der Uhr-Ausfallsicherung zu tun?
    Das gibt´s doch nicht, denn selbst bei 3 Volt war die Uhrzeit u.Datum noch ok !?
    Deshalb änderte wohl auch der 1Farad Coldcap gegenüber dem originalen Coldcap mit 0,2 Farad nichts?


    Was nun- wo liegt der Hase im Pfeffer begraben?


    Gruß,
    Herbert.

  • Zitat

    Jeder vernünftige Schaltungsentwickler wird bestimmt nicht die Zeit als Kriterium wählen, sondern eher eine Komperatorschaltung, die den kritischen Spannungswert erkennt und den µC oder die Echtzeituhr geregelt abschaltet.


    Nicht jede technisch elegante Lösung ist auch 'vernünftig'. Ein Comparator mit sehr geringem Stromverbrauch kostet was und keiner außer luftikus hätte den bis jetzt gebraucht. Bezahlen hätte den aber jeder Kunde müssen. Oder was wahrscheinlicher ist - Philips hätte noch ein bißchen früher die Videorekorderentwicklung/-fertigung eingestellt. Übrigens - da der Goldcap seine Kapazität kaum ändert und der Stromverbrauch der CPU bekannt ist, kann mit etwas Reserve die Zeit bis zum notwendigen Reset relativ gut ermittelt werden.


    Zitat

    Die Zeitabschaltung ist deßhalb unzuverlässig, weil die Zeitmessung unzuverlässig wird, wenn die Spannung aprupt einbricht und der Oszillator seine Frequenz ändert


    Die Spannung bricht nicht abrupt ein und der Oszillator ändert seine Frequenz auch nicht bei Spannungen bis unter 2V.


    Zitat

    Was sind den OptionBytes? Sollen das irgendwelche binären Werte im Festwertspeicher sein (Akku)? Nie gehört.


    Werte im EEPROM die verschiedenste Funktionen der Philips VCRs aktivieren/deaktiviern bzw. deren Eigenschaften beeinflußen. z.B. Bei zumindest einem Gerät wurde die Netzüberbrückungszeit via Option eingestellt. Mußte natürlich zum bestückten Goldcap passen.


    luftikus - kannst du mal ein Bild des offenen Gerätes reinstellen? Steht am Hauptprint MFB Hi-Fi? Turbodrive drinnen?