Philips VR 422 - Cass. wird nicht eingezogen

  • Hallo ,


    ein VR 422 mit dem bekannten HSD-LW nimmt keine Cassette an.


    Das Gerät war mechanisch verstellt und ich vermute, dass Jemand (aus Frust) Gewalt angewendet hatte, da das Gerät einfach nicht reagiert(e), wenn eine Cassette in den Schacht gezogen wird.


    Habe das LW manuell getestet, bzw. den Pully extern angesteuert und alles müsste ok sein. Display meldet auch alles ganz normal .
    Nur dass eben keine Cassette angenommen wird !


    Wie wird überhaupt so ein Gerät gestartet,- also per Einschieben der Cassette? Was wird da registriert bzw. sitzt da irgendwo ein Schalter, den ich nicht finde ?


    Wäre echt super, wenn mir da geholfen würde..



    Gruss,
    Luftikus.

  • Hallo Erwin,


    vielen Dank für die bildhafte Antwort ! :-)


    Mittlerweile kam ich jedoch selbst auf diesen Zusammenhang - wenn auch nur verdachtsmäßig !


    Wie kann ich nun mit meinen bescheidenen Hobby-Mitteln (Vielfachmeßgerät etc.) prüfen, was da nicht i.O. ist ? kann ich diese Gabellichtschranke rgendwie direkt detektieren, oder nur über Messungen am Sender + Empfänger (Ein-Ausgang) feststellen, ob da alles i.O. ist ?
    Ist das IR-Licht.
    Das Flügelrad des Worm-Shaft ist ok und dreht sich !


    Wie läuft das eigentlich mit der Cassetten-Detektion ab ? Das ist doch auch Lichtschranken-gesteuert . Der Plexiglas-Stift in der MItte des LW-Schachtes, ist das der Empfänger und die beiden "Knöpfchen" links u. rechts die Sender? Kann man da auch was mit einfachen Mitteln auf Funktionsfähigkeit messen ?
    Ist doch sicher auch IR-Licht, wobei es ja Beeinflussungen durch Umgebungslicht gibt, wenn man bei Funktionskontrollen und geöffneten Gehäusen nicht gegen Fremdlicht abschirmt ?


    Wäre echt toll, wenn ich da mal die prinzipiellen Funktionesmechanismen erfahren könnte, um sinnvoll weiter nach den Ursachen meiner Philips-LW zu forschen.
    Oder gibt´s ein einfaches Lehrbuch, das diese und andere wichtige Funktionen schulungsmäßig auch für Autodidakten erklärt ?


    Hab da nähmlich noch ein weiteres wichtiges und ähnlich gelagertes Problem mit einem Grundig GV440 !
    Aber das poste ich dann doch lieber extra...





    Gruss,
    Herbert.

  • Ich schicke mal das SM vom GV440. Da ist die komplette Ablaufsteuerung beschrieben.


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Zitat

    Der Plexiglas-Stift in der MItte des LW-Schachtes, ist das der Empfänger und die beiden "Knöpfchen" links u. rechts die Sender? Kann man da auch was mit einfachen Mitteln auf Funktionsfähigkeit messen ?


    Der Plexistif ist nur die Optik, die Sendediode liegt darunter. Seitlich sind die Empfängerdioden. Dies ist allerdings nur die Bandendedetektion, also wenn das duchsichtige Ende des Bandes aus der Kassette kommt, wird Bandende signalisiert.

    Zitat

    Ist doch sicher auch IR-Licht wobei es ja Beeinflussungen durch Umgebungslicht gibt, wenn man bei Funktionskontrollen und geöffneten Gehäusen nicht gegen Fremdlicht abschirmt ?


    Ja IR. Fremdlicht spielt bei diesen Geräten erfahrungsgemäß kaum eine Rolle. Ich glaube da müßte man schon mit einem Scheinwerfer direkt reinleuchten.

  • Hallo Rafiki,


    danke für die Erklärungen, die ja meine Vermutungen im wesentlichen bestätigen.
    Allerdings stellte ich bei Panasonic-NV-Geräten schon oft fest, dass diese Kisten selbst bei nur mittel-intensivem Tageslicht (durch Fenster einscheinend) VÖLLIG durcheinander gebracht werden können! Sie reagieren dann konfus, also ob der Mode-Switch defekt wäre usw..
    Deshalb vermute(te) ich, dass im Tageslicht- Spektrum auch eine IR-Wellenlänge enthalten ist, die da mit reinspielt !?


    Naja, bisher schirmte ich das Laufwerk einfach etwas ab ..


    Nun weiß ich aber immer noch nicht, wie ich die Gabellichtschranke, die ja das Gerät einschaltet, bzw. als Detektor dient, wenn man eine Kassette in den Schacht schiebt, auf Funktionstüchtigkeit überprüfen kann ?


    Gruss,
    Luftikus.

  • Die Detektion der Cassette erfolgt über den Init Schalter und es müßen 3 Fädeltachoimpulse ( Flügelrad ) anliegen. Danach aktiviert der Ablaufrechner den Fädelmotor und übernimmt somit den Ladevorgang.


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Hallo!
    Hast Du den Schacht ausgebaut?


    Das Gerät war mechanisch verstellt und ich vermute, dass Jemand (aus Frust) Gewalt angewendet hatte........
    Was genau war mechanisch verstellt?
    lg.cheops

    Die Dummheit mancher Menschen und das Universum sind grenzenlos wobei ich mir beim Universum nicht sicher bin......



    Ich halte es für fatal, wenn Psychiater einfach aus Neugierde
    die Medikamentendosis ändern …

  • Es gibt auch Geräte mit Turbodrive ohne dieses Flügelrad. Hier wird tatsächlich über die Bandanfangs- und -endsensoren erkannt daß eine Kassette drin ist.

    Claudia hat 'nen Schäferhund
    Und den hat sie nicht ohne Grund

  • Hallo cheops ,


    hab zum Einstellen der Mechanik nur das LW ausgebaut und entsprechend einer Anleitung die Zahnräder usw. soweit korrekt justiert. Was genau nicht stimmte, kann ich Dir leider im Detail nicht mehr schildern, da ich z.Zt. 6 Laufwerke (Philips,Siemens,Grundig , Panasonic..) seziere ;-)


    Jedenfalls sind die Abläufe jetzt genau nach Beschreibung und wenn ich das ausgebaute LW von Hand teste, stimmt und klappt alles nach Plan.


    Ich muss mich noch mal in Ruhe dem LW widmen....
    Dann werde ich mal von Hand eine Cassette laden, zumindest bis sie am Boden des LW liegt und dann mal "Zunder" geben,- mal sehen was passiert...





    Gruss,
    Luftikus



    Hallo KlausR,


    echt, wird dann per BandAnfang/Ende -Lichtschranke eingeschaltet ? Dazu müsste man doch die Kassette sehr weit reindrücken, damit der Lichtstrahl unterbrochen wird ? Nein,halt.. stimmt nicht ! Man braucht ja nur über die Schacht-Führungshebel eine der Empfangsdioden (im Falle Philips-LW rechts) abdecken, was ja nach 2-3cm einschieben des Schlittens schon passiert.
    (ich geh mal davon aus, dass es genügt, eine der beiden Empfänger abzudecken..)
    Warum macht man sich dann den Aufwand mit dem zählen der Impulse per Schneckenradflügel ?


    Kann ich nun die Lichtschranke(n) irgendwie auf Funktion testen,-zumindest die Sendediode ? Z.B. mit einem Telefonmithörverstärker (der reagiert ja vermutlich durch seine Induktionsspule auch auf IR -Wellen ,oder ..?)



    Gruss,
    luftikus.

  • Hallo luftikus
    Hast Du den Schacht kontrolliert?
    Der muss eine genaue Position haben wenn man ihn montiert.(kann ja sein das den wer anderer runtergenommen hat)
    Nachdem Du von Gewalt sprichst kann es durchaus sein das der Fehler dort liegt.
    Schau Dir einmal an wie der schacht steht wenn Du ihn von hand runterlässt.Die 2 Pfeile Stehen sich fast gegenüber....
    Hast du die Turbodrive Schulung?
    lg.cheops

    Die Dummheit mancher Menschen und das Universum sind grenzenlos wobei ich mir beim Universum nicht sicher bin......



    Ich halte es für fatal, wenn Psychiater einfach aus Neugierde
    die Medikamentendosis ändern …

    Einmal editiert, zuletzt von cheops1230 ()

  • Zitat

    kann ich nun die Lichtschranke(n) irgendwie auf Funktion testen,-zumindest die Sendediode ? Z.B. mit einem Telefonmithörverstärker (der reagiert ja vermutlich durch seine Induktionsspule auch auf IR -Wellen ,oder ..?)


    Also mit Telefonmithörverstärker wird das nix, der reagiert normalerweise auf Induktion oder dergleichen, auf Infrarorot aber nicht.
    Ob Die Sendediode was rausgibt kannst Du mit einer Videokamera nachschauen (der CCD-Sensor kann auch IR). Und ob was ankommt kannst Du mit einem gewöhnlichen Multimeter nachmessen.

    Claudia hat 'nen Schäferhund
    Und den hat sie nicht ohne Grund

  • Hallo Klaus,


    Zitat

    Also mit Telefonmithörverstärker wird das nix, der reagiert normalerweise auf Induktion oder dergleichen, auf Infrarorot aber nicht.


    Dann probier das mal mit einer IR-Fernbedienung und Du wirst überrascht sein, wie lustig der Mithörverstärker im Rhytmus der IR-Pulse knattert ! :-)


    Danke für den Hinweis mit dem Multimeter, werd ich mal messen, ob die Diode angesteuert wird... !!! :-)


    Hallo Chepos,



    Schulung, geschweige denn Turbodrive-Schulung hab ich(leider) keine,- bin nicht vom Fach (nur Hobbyelektroniker).
    Habe aber gestern die nötigen Unterlagen von einem freundlichen Repdata-Kollegen erhalten und nun kann ich dieser Tage noch mal in Ruhe das LW überprüfen !
    Hab grad leider wenig Zeit, melde mich aber bez. des LW-Schadens hier bald wieder...



    gruss,
    Herbert.

  • Hallo,


    Erfolg mit Hürden, die ich zuerst mal überwinden musste.
    Leider sprengte ich bei meinen Reparaturversuchen auch eine Sensor-Platinen-Einheit in die Luft. Genauer, eine der beiden Fotodioden, die sich links u.rechts des Schachtes befinden. Um einen Fehler in der Detektion über das Flügelrad des Worm-Shaft auszuschließen, baute ich einfach eine -scheinbar- identische Sensor-Platinen-Einheit von einem ansonsten baugleichen SIEMENS FM720 ein. Nach ca. 5 sec. patschte es und die Hälfte der Knopf-Kuppel des Sensors fetzte wild durch die Gegend ! Tja, so geht´s einem Laien wenn die Try and Error-Methode -etwas naiv- favorisiert wird;-)


    Ok, zwar gefrustet aber dennoch nicht ganz entmutigt fing ich endlich mal an mit Kopf zu arbeiten, also zu messen. Wenn ich die Verbindung von der Treiberplatine (siehe Bild) zum Pully unterbrach, konnte ich beim Einschieben einer Cassette zuerst langsam oszillierende unterschiedliche Spannungen zwischen 1,5 - 12,6 Volt messen (Ausgang Treiberplatine). Verband ich Pully mit Platine, so brach die Spannung zusammen ! Da der Pully ja i.O. ist, konnte nur die Ansteuerung ne Macke haben. Ich tauschte einfach das Treiber-IC L2723 aus ( vom o.g. SIEMENS ) und schon stieß ich Freundenschreie aus ! :-)


    Das LW baute ich jedenfalls allem Anschein nach richtig zusammen (selbst auf die Schulter klopf ;-)


    Was mich etwas stutzig macht ist, dass das (ausgetauschte) L2722 gut warm wird und ich frage mich, ob diese IC´s nicht etwas hart an der Grenze gefahren werden ?


    Jedenfalls ALLEN vielen Dank für die geduldige Untertützung, ohne die ich die Flinte garantiert schon längst ins Korn geworfen hätte !


    Demnächst nehme ich mir den Grundig GV440 vor (erwähnte ihn schon mal..). Der juckt mich natürlich deutlich mehr als dieser alte Philips, der noch nicht mal VPS hat.


    Gruss,
    Herbert.

  • Kein VPS? Das kann ich nicht glauben. 422 kommt aus der Lucy Serie und VPS würde soviel ich weiß schon viele Jahre davor praktisch immer eingebaut. Allerdings haben mich diese Mono Geräte nie sonderlich interessiert, kann's aber trotzdem nicht glauben.


    Der L2722 sollte den Fädelmoter locker ansteuern können. Allerdings gab es eine Serie von Motoren die ofter mal durchgebrannt sind und da kann dann auch der AnsteuerIC kaputt gehen. Üblicherweise stirbt aber vorher der ca. 2,2Ohm Serienwiderstand in der Versorgung des 2722.

  • Hallo,


    sorry, die Kiste hat tatsächlich VPS, es ist nur aus dem Frontblenden-Design und dem draufgeklebten Features-Schild nicht ersichtlich und eine Original-Fernbedienung hab ich leider nicht.


    Tatsächlich ist der Lademotor in dieser Kiste auffallend anders als in neueren LW dieses Typs. Er ist fast doppelt so lang ! Er schnurrt aber anstandslos. Der Schutzwiderstand des L2722 ist aber ohne Anzeichen einer übermäßigen Belastung.


    Gruß,
    Herbert.