Uralt Philips Modulator (Fortsetzung von Metz V2x4...))

  • Servus...


    hier kommt die Fortsetzung der Metz-Video2000-Story von http://www.repdata.de/ubb/Forum20/HTML/000815.html


    Auf Ratschlag von Rafiki hab ich mir den Resonator im HF-Verstärker/Modulatorteil vorgenommen, ausgelötet und mal gründlich erwärmt, dann die Kiste schnell wieder zusammen gebaut und ausprobiert. Mit dem Resultat, dass ich tatsächlich auch über HF-Ausgang ein Bild bekommen konnte. Am nächsten Morgen ging allerdings schon wieder nichts mehr.


    Also Aktion wiederholt und mal gewartet, wie lange sich das Signal hielt. Ca. eine halbe Stunde nach dem Zusammenbau begann die Frequenz wieder zu wandern, und noch mal zehn Minuten später war dann wieder endgültig "Funkstille".


    Mach ich da irgendwas falsch? Wie hoch und wie lange soll der Baustein eigentlich überhaupt erhitzt werden? Ein Ersatzteil für diese Baugruppe aufzutreiben dürfte schwierig werden (sind ja mittlerweile alle etwas gealtert), oder lässt sich der Resonator durch irgend etwas moderneres ersetzen?


    Letzte Abhilfe: Heizwiderstand direkt in den Modulator einbauen?

  • Hallo,


    ich würde an deiner Stelle den Modulator abschreiben.
    Ich hab noch 2-3 von den Dingern hier rumliegen.
    Falls daran noch Interesse besteht, kannst du dich ja melden.


    Gruß


    PS: Auch Andruckrollen habe ich noch jede Menge hier!

  • Hallo jonnyjo,


    ist meine E-Mail etwa nicht angekommen?


    Wollte doch mal wissen, was der Modulator und die Rolle ungefähr kosten sollen, falls wir unsere Teile tatsächlich nicht mehr zum Funktionieren bringen.


    Viele Grüße


    Arno

  • Nachdem sich hier nichts mehr tat hab ich die Kiste erst mal in Ruhe gelassen...


    Vor zwei Wochen oder so hat sich dann auf eine Mailingliste, wo ich wegen historischen Computern mitmache, der englische Diplomphysiker Dr. Anthony Duell "geoutet", dass er sich auch mit historischer Videotechnik beschäftigt. Ich hab ihn ohne viel Umstände angeschrieben und er kannte das Problem zwar so nicht, hat mich aber ermutigt auf jeden Fall mal die Resonator-Blechdose aufzumachen.


    So kam es, wie es kommen musste, das Ding landete kopfüber auf einer Kochplatte (die bei uns in der Werkstatt auch gelegentlich für's Zinnbad herhalten muss) und ließ sich auch tatsächlich in zwei Hälften auseinandernehmen, die eine kleine Platine mit vier Widerständen, vier Kerkos, einem HF-Transistor BFQ51 und einer Abstimmdiode freigaben.


    Just der Anschluss, über den dem Ding die Abstimmspannung für die Sendekanaleinstellung zugeführt wird, endete auf dieser Platine in einer Kalten Lötstelle! Nachdem die repariert (und die beim Zerlegen der heißen Dose teilweise abgeblätterte Massefläche auf der Platine durch Kupferfolie wiederhergestellt) war, hatte der Oszillator erst mal einen Werkbanktest zu bestehen (10V Betriebsspannung, 5...20V Abstimmspannung, Direktankopplung des unmodulierten Trägers an einen Fernsehtuner -> graues Bild) und kam dann zurück in den Rekorder, der jetzt wieder "sendet"!


    Erwärmen war also definitiv der richtige Ansatz, wenn man es allerdings nur mit der betroffenen Lötstelle statt mit der ganzen Büchse macht, ist der Erfolg sicherer und besser kontrollierbar.


    Danke an alle, die mir dabei geholfen haben, insbesondere an Dr. Duell für die Ermutigung und meinen Vater für den Tipp mit der Kupferfolie!

  • Supersache dieser Bericht.
    Auch nach so langer Zeit gerne gelesen.


    Diese Geräte haben leider alle diese Macke.


    Heißt das, daß man definitiv das Problem beheben kann, indem man nur von außen gezielt einen Anschluß dieses kleinen Resonators mit dem Lötkolben ordentlich anbrät?


    Vielleicht kannst du ein Foto mit der Digicam schießen und online stellen?

  • Hmm, von außen dürfte etwas problematisch werden, die Abstimmspg. ist ja einer von den beiden Anschlüssen die durch die Durchführungskondensatoren in die Blechbüchse hinein gehen. Der innere Anschluss ist dann noch ca. 1 cm lang bis zur Lötstelle und wenn man da ein bisschen dran rumschmort ist ziemlich schnell der Innenleiter vom Kondensatorbelag abgelötet, also würde ich schon auf jeden Fall empfehlen die Dose aufzumachen und die Platine hochzuklappen, um die Lötstelle nachzuarbeiten. Außerdem, wo eine KaLö ist können auch mehr sein...
    Neben den Anschlüssen der beiden Durchführungskond. hängt die Platine noch an zwei Stellen mit einer Kupferbahn bzw. -fläche an dem Innenrand des Dosenwulstes, wenn man das vorher weiß :-( kann man sie, solange das Zinn dort noch flüssig ist, problemlos hochklappen. Die beiden Ausgangsanschlüsse (die Pins die näher beieinander liegen) haben übrigens gar keinen Kontakt zur Platine sondern sind nur mit einem Drahtbügel verbunden, der mit einer Leiterbahn auf der Platine koppelt.
    Fotos hab ich leider keine gemacht und nochmal demontieren will ich diesen Recorder nicht (einige Lötaugen haben schon etwas "gelitten"...), aber wenn ich das nächste Mal so einen Kandidaten bekomme, versuch ich dran zu denken.


    Danke für das Lob übrigens.


    Arno